SÜDAFRIKA: Proteste gegen Ugandas Anti-LGBTI+ Gesetz halten an

SÜDAFRIKA: Proteste gegen Ugandas Anti-LGBTI+ Gesetz halten an
Der internationale Druck auf Uganda und dessen Präsident nehmen weiter zu: So kam es in Südafrika erneut zu Protesten gegen das vom Parlament bereits verabschiedete Anti-LGBTI+ Gesetz. Diesmal trafen sich die Demonstranten direkt vor der Botschaft von Uganda in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria und mit dabei war auch der Oppositionsführer, welcher damit ein Zeichen der Unterstützung für die LGBTI+ Community in Uganda setzen wollte.

Bereits am ersten April-Wochenende trafen sich in Kapstadt sowie auch in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria Hunderte von LGBTI+ und ihre Unterstützenden um gegen das Anti-LGBTI+ Gesetz in Uganda zu demonstrieren. Das international scharf kritisierte Gesetz wurde vom Parlament bereits genehmigt und damit fehlt nur noch die Unterschrift von Staatspräsident Yoweri Museveni um es in Kraft treten zu lassen.

Nun trafen sich erneut queere Menschen und ihre Verbündeten in Pretoria, um vor der Botschaft von Uganda gegen das Gesetz zu protestieren. Dabei erhielten sie diesmal prominente Unterstützung in der Person von Julius Malema, dem südafrikanischen Oppositionsführer der linksgerichteten Partei der Economic Freedom Fighters (EFF) - und er ging mit der Regierung in Uganda hart ins Gericht.

Das Gesetz würde die Freiheit und die Sicherheit von LGBTI+ bedrohen, so der in eine Regenbogenfahne gehüllte Malema. Solange queere Menschen in Uganda nicht frei seien, so lange seien auch alle Menschen nicht frei. Es dürfe nicht sein, dass irgendein Regime auf der Welt Menschen aufgrund ihrer Identität töte. Dabei bezeichnete er Museveni als ein Tyrann, der jetzt gestoppt werden müsse. Dieses Gesetz sei barbarisch und dumm. Er solle die Menschen so akzeptieren, wie sie sind. LGBTI+ Rechte sind Menschenrechte, so Malema weiter.

Auch andere Länder kritisieren das neue Gesetz aufs schärfste. So haben etwa die USA gedroht, mögliche Sanktionen gegen Uganda zu prüfen, sollte das Gesetz tatsächlich in Kraft treten. Auch die Vereinten Nationen verurteilten das Gesetz. UNAIDS erklärte gar, dass dieses Gesetz den Bemühungen im Kampf gegen HIV/Aids einen herben Rückschlag verleihen werde. Auch die Schweiz sprach sich deutlich gegen das Gesetz aus.

Anders sieht es natürlich Museveni selber: Gleich nach der Verabschiedung des Gesetzes sagte er, dass Uganda nun in Afrika die Führung übernehmen solle um die Welt vor dieser Degeneration und Dekadenz zu bewahren, welche die gesamte Menschenheit bedrohe. Wie soll sich die Menschheit fortpflanzen, fragt er weiter, wenn sich Menschen unterschiedlichen Geschlechts aufhören gegenseitig zu schätzen?