SÜDKOREA: Gericht soll Verbot der Ehe für alle prüfen

SÜDKOREA: Gericht soll Verbot der Ehe für alle prüfen
Zwei gleichgeschlechtliche Paare, welche seit Jahren in einer eheähnlicher Beziehung zusammenleben, haben eine Klage beim Verfassungsgericht in Südkorea eingereicht, damit das Verbot der Ehe für alle auf seine Verfassungsmässigkeit geprüft wird.

Im Januar hat ein Bezirksgericht im Norden der Hauptstadt Seoul bereits den Antrag von elf Paaren abgelehnt, und daher wenden sie sich nun direkt mit einer Verfassungsbeschwerde an das Verfassungsgericht. Damit wollen sie erreichen, dass die Richter prüfen, ob ein Verbot der Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren überhaupt verfassungsmässig ist.

Vorherige Instanzen haben jeweils gegen die Paare geurteilt und erklärt, dass es keine Rechtfertigung gebe, um eine Ehe zwischen Personen des gleichen Geschlechts anzuerkennen. Dazu müsse die Verfassung und auch das entsprechende Gesetz zuerst angepasst werden, erklärten die Richter des Bezirksgericht.

Gegenüber den Medien erklärte eines der Paare, dass sie sich im Alter von 30 Jahren kennengelernt haben und nun seit 24 Jahren glücklich zusammenleben, sich lieben und füreinander sorgen. Trotzdem würden sie nicht als Familie oder als Ehepaar anerkannt, und durch das Gesetz seien sie überhaupt nicht geschützt. Sie würden aufrichtig hoffen, dass sie nun als Mitglied der Gesellschaft endlich ebenfalls durch das Gesetz geschützt werden.

In Südkorea geht es nur sehr zögerlich vorwärts mit den Rechten für queere Paare: So hat das Oberste Gericht im vergangenen Sommer zwar erstmals gleichgeschlechtliche Paare praktisch anerkannt, indem es einen Partner für eine Krankenversicherung anerkannt hat, doch weiter ging es bislang nicht.