SÜDKOREA: Kandidat fürs Verfassungsgericht unterstützt Marriage Equality
Es zeigte sich ein deutliches Bild, als Lee Seok-tae zur Anhörung in die Nationalversammlung kam, wo er als Kandidat für ein Richteramt im Verfassungsgerichts Südkoreas nominiert ist. Er hatte keinen einfachen Stand, als er sich für die Rechte der LGBT-Community, und dabei auch für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aussprach. So wurde er etwa gefragt, ob er denn selber schwul sei, Fragen also, welche weit über das gängige Mass hinausgehen und bis weit in die Privatsphäre reichten.
Lee selber argumentierte sachlich und erklärte, dass man die Angelegenheit nicht mit pro oder contra beurteilen solle, sondern schlicht die Grundrechte betrachten müsse. Homosexuelle seien eine Minderheit und andere Staaten hätten die gleichgeschlechtliche Ehe längst legalisiert, so Lee weiter gegenüber den Abgeordneten. Es werde nicht einfach, kurzfristig gesehen, aber man müsse Marriage Equality verstehen lernen und sich damit beschäftigen.
Dabei stellten einige Politiker auch wilde Theorien auf. So würde man etwa die Linkshänder als Minderheit verärgern, wenn man sie Homosexuellen als Minderheit gleichstellen würde.
Homosexualität ist in Südkorea nicht strafbar, ist jedoch immer wieder Anlass für grosse Kontroversen. Erst vor wenigen Tagen haben rund 1000 Gegendemonstranten in der Stadt Incheon Teilnehmer eines LGBT-Festivals blockiert und teilweise gar angegriffen...