SÜDKOREA: Pride-Veranstalter bitten Polizei um Schutz

SÜDKOREA: Pride-Veranstalter bitten Polizei um Schutz
Die Regierung solle vor den konservativen und religiösen Gruppierungen nicht einknicken, und daher fordere man, dass die Polizei die Teilnehmer der diesjährigen Pride vor allfälligen Übergriffen schütze. Am Queer Culture Festival in Seoul kommt es immer wieder zu teils gewalttätigen Gegendemonstrationen oder Blockaden der Pride-Route...

Ende Mai und mit einer Parade am 1. Juni findet in Seoul die bereits 20. Ausgabe des Queer Culture Festivals statt - der grösste LGBTI+ Anlass in Südkorea. Die Veranstalter haben bei der Regierung bereits einen Antrag gestellt, um die Seoul Plaza als Startpunkt für die Parade zu nutzen, wie sie an einer Pressekonferenz bekannt gaben.

In den vergangenen Jahren ist es vermehrt zu homophoben Übergriffen auf LGBTI+ Veranstaltungen gekommen. 2018 wurden beispielsweise Teilnehmer eines Kulturfestival in Incheon nahe Seoul in einer Halle eingesperrt und festgehalten, in Busan mussten tausende Polizisten die Pride-Teilnehmer schützen und die Parade in Seoul wurde bereits mehrfach mittels Sitzstreiks aufgehalten. Die Gegner des Queer Culture Festivals haben zudem bereits 200’000 Unterschriften gesammelt, um die Regierung aufzufordern, der Pride die Erlaubnis zu entziehen. Die Gegendemonstranten gehen dabei immer aggressiver vor, und deshalb riefen die Veranstalter an der Pressekonferenz auch die Regierung dazu auf, sich für den Schutz der Teilnehmer einzusetzen.

Die Regierung solle endlich aufhören, die Hassenden mit Samtschuhen anzufassen, sondern endlich den Willen zeigen, dass man die allgemeingültigen Rechte auch für marginalisierte Gruppen schütze, besonders für sexuelle Minderheiten. Die Polizei solle daher alles daran setzen um die Teilnehmer des Queer Culture Festivals, sowie der Pride zu schützen und für ihre Sicherheit zu garantieren. Zudem haben die Organisatoren auch selber Vorsichtsmassnahmen getroffen, indem sie etwa die Pride-Route bis zur letzten Minute geheim halten. Sie rufen zudem die Teilnehmer auf, Pink zu tragen, wie etwa auch am Pink Dot in Singapur und in Hong Kong, um damit ihre Zugehörigkeit und ihre Unterstützung für die LGBTI+ Community zu zeigen.