SÜDKOREA: Zehntausende an LGBTI+ Festival trotz neuem Austragungsort

SÜDKOREA: Zehntausende an LGBTI+ Festival trotz neuem Austragungsort
Trotz der LGBTI+ feindlichen Aktion durch die Stadtbehörden im Vorfeld des Seoul Queer Culture Festivals nahmen auch in diesem Jahr am kurzfristig neu gewählten Austragungsort wieder Zehntausende an der Pride und am grössten LGBTI+ Anlass Südkoreas teil.

Es war eine unschöne Aktion der Stadtbehörden im Vorfeld des Seoul Queer Culture Festival, dem grössten LGBTI+ Anlass in ganz Südkorea. Obwohl das Festival bereits seit 2015 - abgesehen von den beiden Pandemiejahren - immer auf dem grossen Platz vor dem Rathaus in der Hauptstadt Seoul stattfindet, so bekam in diesem Jahr ein Jugendkonzert einer christlichen Organisation den Vorzug für eben diesen Platz und für das genau gleiche Datum.

Diese Schikanen beschäftigen die Veranstaltenden des Seoul Queer Culture Festivals bereits seit Jahren: Christliche Organisationen lassen nichts unversucht um den LGBTI+ Anlass zu verhindern und buchen jeweils die wichtigsten Orte der Stadt für die selben Daten wie das Queer Culture Festival für eigene Events. Obwohl diese Vorgehensweise klar als LGBTI+ feindliche Schikane bekannt ist, gaben die Behörden in diesem Jahr nach und genehmigten ein christliches Jugendkonzert statt des queeren Festivals.

Auch die Intervention des Seoul Queer Culture Festivals bei den Behörden hat nichts gebracht - die Behörden antworteten nicht einmal auf die Einsprache - und so musste sich das Festival einen neuen Austragungsort suchen. Schliesslich fand das Festival nun am Wochenende im Stadtviertel Euljiro statt. Die Pride selber begann ein paar Hundert Meter vom Rathausplatz entfernt.

Wiederum nahmen Zehntausende am Festival teil und rund 35'000 liefen auch an der Pride durch die Innenstadt mit - und dies trotz Gegenprotesten von christlichen Organisationen. Dieser Marsch ist für viele eine seltene Gelegenheit in Südkorea um sich öffentlich für die Rechte von queeren Menschen einzusetzen, und um öffentlich so zu leben, wie sie möchten.