THAILAND: Möglicher neuer Premierminister will Ehe für alle sofort einführen
Der Siam Square im Herzen von Bangkok war am Wochenende in Regenbogenfarben gehüllt. Der Grund: Zehntausende liefen an der zweiten Bangkok Pride durch die Strassen der thailändischen Hauptstadt. Unter ihnen befand sich auch Pita Limjaroenrat. Der 42-jährige Politiker gilt seit langem als Fürsprecher für die LGBTI+ Community im Land und er ist aktuell der aussichtsreichste Anwärter auf das Amt des Premierministers.
Der Vorsitzende der Fortschrittspartei ging vor der Wahl eine Koalition mit acht anderen Parteien ein. Dabei stellte er den Fokus in seinem Wahlkampf auf integrativere Gesetze. Dazu zählt unter anderem das Recht, geschlechtsneutrale Titel zu verwenden, und dass diese dann auch in den offiziellen Dokumenten benutzt werden, sowie die Legalisierung der Ehe für alle.
In einem Facebook-Post, den Pita Limjaroenrat zur Pride veröffentlichte, unterstrich er einmal mehr sein Versprechen, dass er mit seiner Regierung die Ehe in den ersten hundert Tagen öffnen werde. Thailand sei ein Land, welches von Liebe und nicht von Angst angetrieben werde, so Limjaroenrat. Die Vielfalt sei zudem keine Schwäche, sondern eine Stärke dieses Landes. Liebe sei Liebe, und Liebe müsse siegen, schrieb er weiter. Es gehe darum, der Welt jene Werte zu vermitteln, die man in Thailand lebe.
Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in Thailand immer wieder Thema, doch bislang gibt es für LGBTI+ keine Möglichkeit ihre Beziehungen rechtlich abzusichern. In Asien hat bislang einzig Taiwan die Ehe für alle eingeführt. In anderen Ländern wurden aber ebenfalls entsprechende Debatten lanciert, so etwa in Indien, Vietnam und in Japan.
Bild: © Sirakorn Lamyai - Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International