THAILAND: Queers und Regierungsgegner spannten zusammen
Eine offizielle, jährlich stattfindende Pride gibt es in Bangkok nicht, doch am vergangenen Wochenende ging die LGBTI+ Community auf die Strasse, um für mehr Rechte einzustehen. Dabei taten sie sich mit den seit Wochen demonstrierenden Regierungsgegnern zusammen, welche neben dem Rücktritt von Premierminister Prayuth Chan-ocha auch umfassende Reformen fordern. So wollen sie mehr Demokratie und Mitspracherecht, aber auch die Macht der Monarchie einschränken. Gerade letzteres ist ein Tabu, hat Thailand doch eines des schärfsten Gesetze, wenn es um Kritik an der Monarchie geht.
Die rund tausend Demonstanten forderten auch mehr Rechte für die LGBTI+ Community. Seit Jahren gibt es immer wieder Ankündigungen für die Ehe für alle oder zumindest ein Partnerschaftsgesetz, doch schlussendlich passiert kaum etwas in diese Richtung. Während die queeren Pride-Teilnehmer gewohnt bunt beim Demonstrationszug mitliefen, so waren die Regierungsgegner vor allem in schwarzer Kleidung unterwegs.
Einer der Anführer der neu aufgeflammten Protestbewegung ist Tattep Ruangprapaikitseree, ein schwuler Student, welcher neben mehr Demokratie auch die Ehe für alle fordert. So versetzte er im vergangenen Dezember zahlreiche konservative Politiker in Rage, als er seinen Freund öffentlich vor dem thailändischen Parlament küsste.