TSCHETSCHENIEN: Die Gewalt und Folter gegen Gays hält an

TSCHETSCHENIEN: Die Gewalt und Folter gegen Gays hält an
Im Vorfeld des Treffens zwischen Vladimir Putin und Donald Trump am G20-Gipfel in Hamburg mehren sich die Berichte, wonach die brutale Verfolgung der schwulen Männer in Tschetschenien nach wie vor weitergeht. Es soll gar zu einer neuen Verhaftungswelle gekommen sein...

Am Freitag treffen Vladimir Putin und Donald Trump am G20-Gipfel in Hamburg erstmals persönlich aufeinander. Im Schatten dieses Treffens mehren sich nun Berichte aus Tschetschenien, wonach es zu einer neuen Verhaftungswelle gegen schwule und bisexuelle Männer gekommen sein soll. So sollen sich in diesen Tagen wieder verstärkt Männer an die Hotline des Russian LGBT Network gewandt und um Hilfe gebeten haben.

Enrique Torre Molina von AllOut hat dazu eine Pressemitteilung verschickt, worin er von diesen neuen Vorfällen berichtet. Er fordert nun zusammen mit seiner Organisation, dass sich die Teilnehmer des G20-Treffens und insbesonders Vladimir Putin dafür einsetzen, dass die Geschehnisse von unabhängiger Stelle untersucht und gegen die Urheber vorgegangen wird.

Es ist nun fast 100 Tage her, seit die ersten Berichte der brutalen Verfolgung von schwulen Männern an die Öffentlichkeit kamen. Seither wurden weit über 100 Personen verhaftet und in so genannte Konzentrationslager gesteckt, wo sie gefoltert und misshandelt wurden. Mindestens 6 Personen sind seither gestorben, es könnten aber laut anderen Medienberichten auch weitaus mehr sein. Von vielen Opfern fehlt auch jede Spur und man weiss nicht, wohin sie von den Behörden verschleppt wurden.

Nach internationalem Druck hat Vladimir Putin eine Untersuchung in der von Russland kontrollierten Teilrepublik angeordnet. Doch als die Kontrolleure zu ihrem angemeldeten Besuch antraten, war das Konzentrationslager bereits dem Erdboden gleichgemacht und die Opfer sind verschleppt worden. Darauf erklärte Russland, dass man die Vorfälle nicht bestätigen könne. Es gibt jedoch eine Vielzahl an Zeugenaussagen von Opfern, welchen die Flucht gelang und welche im Ausland Asyl erhalten haben, welche die Gewalt zweifelsfrei belegen können.