TÜRKEI: Busse für TV-Sender wegen schwulem Paar im P!nk-Videoclip

TÜRKEI: Busse für TV-Sender wegen schwulem Paar im P!nk-Videoclip
Weil der Sender mit P!nks Secrets ein angeblich „schwules Musikvideo“ gezeigt hat, wurde AS TV nun von der Medienaufsichtsbehörde der Türkei mit einer Geldbusse von 2670 Schweizer Franken belegt: Der „erotische Tanz von homosexueller Natur“ könne Kinder negativ beeinflussen...

Die Türkei schwenkt offenbar immer mehr auf den russischen Kurs ein, indem immer öfters die angebliche Gay Propaganda bestraft wird, und dies zumeist ohne gesetzliche Grundlage. Einerseits werden der LGBT-Community dadurch immer mehr Steine in den Weg gelegt, andererseits hat es nun aber mit dem AS TV auch ein Unternehmen getroffen. Weil der Fernsehsender das Musikvideo zu P!nks Song Secrets gezeigt hat, wurde er nun mit einer Geldbusse von 17‘000 türkischen Lira belegt, umgerechnet rund 2670 Schweizer Franken. Der Grund: Im Clip sind unter anderem auch gleichgeschlechtliche Paare beim gemeinsamen Tanzen zu sehen und wie sie etwas auf Tuchfühlung miteinander gehen.

Der Oberste Rat für Radio und Fernsehen (RTUK) hat nach der Ausstrahlung des Videos eingegriffen und erklärt, dass das Video unangebracht sei, obwohl es nicht als explizit gelistet ist. Kinder könnten wegen dem „erotischen Tanz von homosexueller Natur“ negativ beeinflusst werden, begründete der Sender sein Urteil weiter. Im Video sind verschiedene Paare beim Tanzen zu sehen, und neben heterosexuellen auch gleichgeschlechtliche. Ein Frauenpaar küsst sich dabei, und ein Männerpaar mit nacktem Oberkörper tanzt eng umschlungen. Eine Reaktion von P!nk selber fehlt bislang.

Die Türkei überträgt unter anderem aus ähnlichen Gründen auch den Eurovision Song Contest nicht mehr. Als ein öffentlicher Sender könne man um 21 Uhr keine Live-Sendung übertragen, in der Kinder einen Österreicher mit Bart und Rock sehen können, der von sich behauptet, dass er kein Geschlecht habe und sagt, dass er Mann und Frau zur gleichen Zeit sei, erklärte der Programmverantwortliche. In der Hauptstadt Ankara haben die Stadbehörden zudem im Juni die Vorführung des Films Pride durch die LGBT-Organisation innerhalb der türkischen Kommunistischen Partei verboten. Und in Istanbul greift die Polizei jeweils gerne zu Gummischrott, Wasserwerfern und Tränengas im Rahmen der Pride...