TÜRKEI: Wieder Dutzende von Verhaftungen während Istanbul Pride

TÜRKEI: Wieder Dutzende von Verhaftungen während Istanbul Pride
Einen Tag nach der mehrheitlich friedlichen Budapest Pride gingen LGBTI+ am Sonntag auch in Istanbul auf die Strasse um an der verbotenen Istanbul Pride teilzunehmen. Die Polizei war aber wieder sofort zur Stelle und verhaftete auch in diesem Jahr wieder Dutzende von Demonstranten.

Während früher Zehntausende von Queers und ihre Allies an der Istanbul Pride feierten und offen für ihre Rechte einstanden, so ist der Anlass seit 2015 strengstens verboten. Die Polizei geht jeweils mit roher Gewalt gegen alle vor, welche es trotzdem wagen, sich dem Verbot zu widersetzen - so auch diesmal wieder.

Videos aus den Sozialen Medien und von der Presse zeigen, wie die Polizei gegen alle Demonstrierende vorgeht, welche Regenbogenfahnen mit dabei haben. Sie werden kurzerhand verhaftet. Die Politikerin Kezban Konukçu war ebenfalls vor Ort und berichtet von mindestens 30 Verhaftungen im Rahmen der Pride. Andere Medien sprachen gar von 50 Verhaftungen.

Der Gouverneur von Istanbul hat die Teilnehmenden der Pride kritisiert, da sie mit diesem Anlass den sozialen Frieden in der Stadt, die Familienstrukturen und die moralischen Werte stören. Auch Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan wettert immer wieder gegen die Community: 2025 ernannte er kurzerhand zum Jahre der Familie - der traditionellen Familie, versteht sich.

Homosexualität ist in der Türkei nicht straftbar, aber trotzdem geht die Polizei immer wieder mit aller Härte gegen queere Menschen vor. Bei der Pride 2023 wurden damals gegen 100 Personen verhaftet. Es kommt auch immer wieder zu brutaler Polizeigewalt.