UGANDA: Corona als Vorwand für LGBTI+ Verfolgung?
Per Gesetz können Homosexuelle schon jetzt lebenslang ins Gefängnis gesteckt werden, doch die Behörden finden immer neue Wege um LGBTI+ zu verfolgen und noch stärker in den Untergrund zu drängen. Laut Aktivisten vor Ort wurden am vergangenen Wochenende vierzehn schwule und zwei bisexuelle Männer, sowie vier Transfrauen in einer Unterkunft in einem Vorort der ugandischen Hauptstadt Kampala verhaftet. Sie würden immer wieder neue Anklagepunkte finden, um LGBTI+ zu verhaften, kritisiert eine Menschenrechtsorganisation. Der Grund für die jüngsten Verhaftungen sei ganz klar die sexuelle Orientierung gewesen.
Die Polizei sieht dies anders. So erklärt deren Sprecher, dass die zwanzig Personen in einem schulähnlichen Schlafsaal in einem kleinen Haus eingepfercht gewesen seien. Damit hätten sie gegen die kürzlich eingeführten Regeln verstossen, wonach sich keine Menschenansammlungen mit mehr als zehn Personen mehr bilden dürfen. Den Vorwurf der Menschenrechtsorganisationen, dass explizit gegen LGBTI+ vorgegangen werde, lehnte der Sprecher kategorisch ab. Die Gesetze gegen unnatürlichen Sex gebe es, wir könnten die Verhafteten also deswegen anklagen, doch man klage sie nur deshalb an, weil sie die Abstandsregeln nicht eingehalten haben.
Ob man dieser Aussage des Polizeisprechers tatsächlich glauben darf, ist schwierig einzuordnen. Fakt ist, dass die LGBTI+ Community im Land enorm unter Druck ist. Erst im vergangenen Oktober wollte ein Politiker das sogenannte Kill The Gays-Gesetz neu debattieren. Dieses ist glücklicherweise wieder vom Tisch, denn der ugandische Präsident Yoweri Museveni erklärte kurze Zeit später, dass man dieses Vergehen schon mit einer lebenslangen Haftstrafe ahnden könne. Seiner Ansicht nach reicht dies offenbar...