UGANDA: Kein Geld für Gay-Detektore
Für das ganze Desaster verantwortlich war der notorisch homophobe Ethik-Minister Simon Lokodo. Immer wieder zieht er über die LGBT-Community her, und präsentiert neue Lösungen, wie das Land mit diesem Problem umgehen soll. Vor einigen Wochen stellte er sein neustes Projekt vor: Ein „Gadget“, ein so genannter Gay Detektor, welcher von Südkorea entwickelt worden sei. Sein Land werde dieses Gerät nun kaufen, und damit alle Homosexuellen und Pornodarsteller ausfindig machen, im speziellen jene, welche Apps wie Whatsapp für ihre sexuellen Angelegenheiten missbrauchen, referierte Lokodo vollmundig gegenüber dem Red Pepper. Die Südkoreaner würden den Detektor programmieren, nach Uganda schicken und dann könne man das Böse ausrotten.
Als er das Projekt damals vorgestellt hat, erklärte Simon Lokodo, dass die Regierung gewillt sei, dafür rund 2.6 Millionen Ugandische Schilling, rund 770‘000 Schweizer Franken, zu bezahlen, denn das sei es dem Land Wert. Wie es sich nun aber herausstellte, war diese Ankündigung zu vorschnell, denn wie es aus dem Ethik-Ministerium heisst, habe man gar kein Geld um diese Gay-Detektoren zu bezahlen. Aus diesem Grund wurde nun das gesamte Projekt sistiert.
Simon Lokodo ist bekannt für seine völlig abstrusen, homophoben Theorien, welche er immer wieder verbreiten lässt. So hat er schon behauptet, dass schwule Männer hinter ihm her seien um ihn zu vergewaltigen. Er wisse zudem von einem Schulleiter, welcher das Sperma seiner Schüler in Reagenzgläsern aufbewahre. Kinder würden des Weiteren von westlichen Organisationen schwul gemacht, ist eine andere Behauptung von ihm. Dabei griff er auch als Pastor schon zu sehr fragwürdigen und unkonventionellen Mitteln: So zeigte er in seiner Kirche zur Abschreckung auch schon Hardcore Schwulen- und Fetisch-Pornos.
Frank Mugisha, Leiter von Sexual Minorities Uganda, kurz Smug, zeigt sich äusserst enttäuscht von Lokodo. Sogar als offizielles Mitglied der Regierung verbreite er immer wieder Botschaften des Hasses, und das schlimme sei, dass ihm die Menschen in Uganda sogar noch glauben. Solche Statements von Politikern würden immer wieder für so viel Gewalt gegen die LGBT-Community sorgen.