UGANDA: Trotz Razzia fand das LGBT Filmfestival nun doch statt

UGANDA: Trotz Razzia fand das LGBT Filmfestival nun doch statt
Das Queer Kampala International Film Festival (QueerKIFF) in Uganda musste nach einer Razzia durch die Polizei abgebrochen werden, doch die Community im Land will sich solche Aktionen immer weniger bieten lassen, und so wurde das Festival nun einige Wochen später in einer anderen, versteckten Lokalität nachgeholt.

Die Eröffnungsnacht, damals am 8. Dezember, war ein voller Erfolg und ausverkauft, doch bereits am zweiten Abend hat jemand der Polizei einen Tipp gegeben und innerhalb von nur 30 Minuten standen die Sicherheitskräfte vor der geheimen Lokalität und führte eine Razzia durch. Das Queer Kampala International Film Festival (QueerKIFF), welches eigentlich noch bis zum 10. Dezember hätte dauern sollen, musste deshalb abgebrochen werden. Obwohl Homosexualität illegal ist in Uganda, und die Polizei auch immer wieder Razzien bei Pride Events durchführt, so ist das Vorführen von Filmen mit LGBT-Inhalten – zumindest bislang – nicht strafbar. Aus diesem Grund war es für die Veranstalter auch sofort klar, dass es mit dem Festival weitergehen muss. Kamoga Hassan erklärte dazu, dass ihnen viele Filme anvertraut worden seien, und aus diesem Grund wollen sie auch ihr Versprechen einhalten, und diese den Menschen zugänglich machen.

Trotz den Unsicherheiten und der Angst, dass es erneut zu einer Razzia kommen könnte, kamen nun am vergangenen Wochenende trotzdem wieder rund 500 Personen zur geheimen Lokalität um gemeinsam Filme im Rahmen des QueerKIFF zu schauen. Diesmal fand der Anlass in einem Privathaus statt. Wegen den Vorkommnissen im Dezember wurden die Sicherheitsmassnahmen entsprechend erhöht, um die Gäste bei einer allfälligen, erneuten Razzia so früh wie möglich warnen zu können. Doch es gibt auch einen Wehrmutstropfen, so Kamoga Hassan, den es hätten noch viel mehr Besucher kommen können um mehr über die LGBT-Community zu erfahren. Dies liegt aber auch daran, dass diesmal weit weniger Personen via Whatsapp angeschrieben wurden, um ihnen die Adresse der Lokalität mitzuteilen. Damit wollten sie nicht zuletzt das Risiko minimieren, dass wieder etwas an die Polizei durchsickert. Es habe Leute gegeben, welche im Verdacht stehen, dass sie die Veranstaltungen ausspionieren und alles der Polizei melden, daher habe man die Verdächtigen nicht mehr informiert, so Hassen.

Für die Zukunft hat der Organisator noch weitere Ziele mit dem Filmfestival: Da es nicht allen möglich ist, in die Hauptstadt Kampala zu reisen, würde Kamoga Hassan gerne verschiedene Filmscreenings in diversen Regionen des Landes organisieren. Weiter möchte er auch nach dem Ende der dritten Ausgabe des Festivals Ende 2018 auf die Polizei zugehen und bei ihnen um Verständnis für das Festival zu werben. Damit will er in eine ähnliche Richtung gehen wie das HRAPF (Human Rights Awareness and Promotion Forum). Diese Organisation bietet seit dem vergangenen Jahr Workshops für die Polizei an, um ihnen zu helfen, dass sie die LGBT-Community besser verstehe. Aus diesem Grund will Hassan auch mit dem HRAPF zusammenarbeiten, damit sich auch die Polizei LGBT-Filme anschaut. Vielleicht sei dann ein Film darunter, der die Diskussion in Gang bringt und hilft Verständnis gegenüber der Community zu wecken…