UGANDA: Verhaftungen an der Pride
Bereits im Vorfeld kamen Drohungen von der Regierung in Uganda: Sämtliche Teilnehmer der Pride würden umgehend verhaftet, erklärte der Minister für Ethik und Integrität, Simon Lokodo. Und die Drohung wurde offenbar auch tatsächlich umgesetzt. Die Pride, welche am Samstagmorgen in Entebbe in der Nähe der ugandischen Hauptstadt Kampala stattfand, wurde bereits nach kürzester Zeit von der Polizei aufgehoben. Zahlreiche Teilnehmer wurden abgeführt und auf eine Polizeistation gebracht. Die Wagen der Pride wurden zudem durch die Behörden konfisziert und nach Kampala gebracht.
Laut der Journalistin Katie Nelson, welche sich vor Ort befand, seien die Polizisten schwer bewaffnet gewesen und sie hätten die Menschen aufgefordert, zu verschwinden. Sie hätten diesen Befehl „von oben“ erhalten, erklärten die Sicherheitskräfte weiter, ohne jedoch spezifisch zu sagen von wem. Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass eine Pride von der Polizei aufgelöst wurde. Damit beschnitten sie einmal mehr die grundlegendsten Menschenrechte der LGBT-Community, nämlich das Recht auf freie Meinungsäusserung, sowie das Versammlungsrecht.
Absurd klingt dabei Simon Lokodo Begründung für das Vorgehen. Die Pride verstosse nämlich gegen das ugandische Strafgesetz, welches gleichgeschlechtlichen Sex verbiete. Weiter stellt er Homosexualität immer wieder mit Prostitution und Pädophilie gleich.