UK: Erstmals besuchte King Charles einen explizit queeren Anlass
Während Prince William und Prince Harry das Erbe ihrer Mutter Diana weiterführen und sich immer wieder für queere Belange, sowie auch für den Kampf gegen HIV/ Aids einsetzen, so hat sich King Charles bislang kaum je öffentlich zu LGBTI+ Themen geäussert. Nun hat er aber persönlich im National Memorial Arboretum in Staffordshire ein Denkmal für queere Soldat:innen eingeweiht und dazu auch Blumen niederlegt. Es ist das erste Denkmal dieser Art in Grossbritannien, und es war das erste Mal, dass der König persönlich an einem explizit queeren Anlass teilnahm.
Bis ins Jahr 2000 war es Soldat:innen bei den britischen Streitkräften verboten homosexuell zu sein. Flogen sie während ihrem Militärdienst auf, wurden sie teilweise vor ein Kriegsgericht gestellt oder unehrenhaft entlassen. Dies bedeutete, dass sie danach weder ein Einkommen noch eine Rente bekommen haben. Oft reichte schon der geringste Verdacht, um mit brutalen und äusserst erniedrigenden Verhören konfrontiert zu werden. Viele queere Veteran:innen leben aus diesem Grund noch heute ungerechtfertigter Weise in bitterer Armut.
Erst vor rund zwei Jahren entschuldigte sich der damalige Premierminister Rishi Sunak erstmals im Namen der britischen Regierung für diese Ungerechtigkeiten. Zudem versprach er den Opfern dieser Praxis eine finanzielle Entschädigung.
Das nun errichtete Denkmal wurde von der britischen Regierung finanziert und von der Organisation Fighting With Pride umgesetzt. Es ist all jenen LGBTI+ Soldat:innen gewidmet, welche durch das damalige Verbot diskriminiert wurden. King Charles weihte das Denkmal ein und legte Blumen dazu nieder. Die Skulptur ist wie ein offener Brief geformt und besteht aus zerknitterten Worten, welche von queeren Soldat:innen stammen. Nach der Zeremonie traf sich der König auch noch mit LGBTI+ Veteran:innen zum Gespräch.
Fighting With Pride setzt sich für queere Soldat:innen und ihre Anliegen ein, und will auf diesem Weg auch Gerechtigkeit erzielen. Dieses Denkmal diene als Ort der Besinnung, Anerkennung und Erinnerung und stelle sicher, dass die Geschichten derer, die gedient haben, und derer, die gelitten haben, niemals vergessen werden, schreibt die Organisation zur Einweihung des Denkmals.