UK: Regierung streicht hunderte Millionen für HIV-Prävention

UK: Regierung streicht hunderte Millionen für HIV-Prävention
Der Global Fund setzt sich weltweit für den Kampf gegen HIV, Tuberkulose und Malaria ein: Im vergangenen Jahr versprach die britische Regierung weit mehr als eine Milliarde Pfund an die Organisation zu überweisen. Die neue Regierung will nun davon nichts mehr wissen und kürzte die Gelder drastisch.

Die All-Party Parliamentary Group (APPG) für HIV und AIDS spart nicht an Kritik, als bekannt wurde, dass die neue britische Regierung die Gelder im Kampf gegen HIV drastisch kürzen wird. Man habe während der Covid19-Pandemie klar gelernt, dass Pandemien keine Grenzen kennen. Wenn man HIV nicht global unter Kontrolle bringe, dann riskiere man auch die Anstrengungen, um HIV in Grossbritannien zu einem Ende zu bringen, schreibt die Gruppe in einer Stellungnahme zu den Ankündigungen der Regierung.

Man begrüsse zwar die gesprochenen Gelder im Kampf gegen HIV/Aids, doch die Entscheidung diese um 400 Millionen Pfund, rund 444 Millionen Schweizer Franken, zu kürzen sei enttäuschend, insbesondere, da die Staaten der G7 entschieden haben, ihre finanziellen Mittel diesbezüglich zu erhöhen, heisst es von der APPG weiter.

Erst im vergangenen Jahr hat die britische Regierung, damals noch unter Boris Johnson, 1.4 Milliarden Pfund, rund 1.55 Milliarden Franken, an den Global Fund gesprochen, doch nun wurden diese Gelder auf 1 Milliarde Pfund, rund 1.11 Milliarden Franken, gekürzt. Dies entspreche einer Reduktion von dreissig Prozent, erklärte der Labour-Abgeordnete Lloyd Russell-Moyle gegenüber PinkNews, und dies in einer Zeit, in der alle anderen G7-Staaten ihre Ausgaben diesbezüglich um dreissig Prozent erhöht haben.

Diese Kürzung bedeute weniger Geld für die Forschung für die Heilung von Tuberkolose und Malaria, und es werde auch schwieriger das ambitionierte Ziel, die Übertragung von HIV bis ins Jahr 2030 zu stoppen, zu erreichen, so Russell-Moyle weiter. Dann greift er auch die Regierungspartei, die Torys, an. Deren Ideologie würde den Fortschritt gefährden und sei eine Gefahr für das Ziel, die Neuansteckungen von HIV noch in diesem Jahrzehnt zu stoppen.

Die Kritik an der Kürzung von Mitteln für HIV/Aids ist nicht neu. So haben STOPAIDS, Frontline AIDS und die APPG für HIV und Aids schon früher in einem Bericht geschrieben, dass UK historisch gesehen stets eine Vorreiterrolle in Bezug auf die weltweite Gesundheitsversorgung inne hatte, und dies sei nun dringend wieder gefragt. Die weltweite Antwort auf HIV erlebe gerade den perfekten Sturm: Das politische und öffentliche Interesse nehme ab, die finanziellen Gelder sind rückläufig und dann wäre da noch der weltweite Schock aufgrund der Covid19-Pandemie.