UK: London soll die erste Weltmetropole ohne HIV-Übertragungen werden
Geht es um die Rechte für die LGBTI+ Community, dann ist Londons Bürgermeister einer der wichtigsten Fürsprecher der Stadt. Im Mai finden in London die nächsten Wahlen statt, und Khan überraschte nun mit einer grossen Ankündigung: London soll die erste Weltmetropole werden, welche im Jahr 2030 keine HIV-Übertragungen mehr verzeichnen soll.
Dieses Ziel hat die Regierung auch für ganz Grossbritannien ausgerufen, doch für Millionenstädte sind solche Ziele meist schwieriger umzusetzen. Dies zeigt sich auch in den Statistiken: Im Jahr 2019 fielen 36 Prozent der HIV-Neuinfektionen auf Bewohner*innen von London. Die Stadt hat zudem die höchste HIV-Rate in ganz Grossbritannien.
Sadiq Khan hat daher auch erklärt, wie er dies erreichen möchte. So soll es einerseits über eine verbesserte Aufklärung gehen, aber auch über verstärktes Testen. Gegenüber Pink News erklärte Khan, dass Testen der Schlüssel sei. Sobald man nach einer Blutprobe gefragt wird, soll dieses auch gleich auf HIV getestet werden. Dabei soll es ein System sein, bei dem man explizit sagen müsse, dass man keinen HIV-Test will, sonst wird dies automatisch gemacht. So könne man das regelmässige Testen normalisieren.
Um dies umzusetzen, so der Bürgermeister, müsse auch gegen das Stigma angekämpft werden. So soll man über dieses Thema viel offener sprechen. Das heisst auch, das nicht nur die LGBTI+ Community offener darüber sprechen soll, sondern alle, so wie auch er selber.
London ist bereits auf einem guten Weg, um 2030 tatsächlich keine HIV-Übertragungen mehr zu verzeichnen. So zeigte sich bereits im vergangenen Jahr, dass man die für 2020 gesteckten Ziele übertroffen hat. UK und London haben zudem auch die 90 : 90 : 90-Ziele der Vereinten Nationen übertroffen: Die heissen, dass 90 Prozent aller Personen von ihrer HIV-Infektion wissen müssen. 90 Prozent der HIV-Positiven sollen zudem in einer entsprechenden Behandlung sein, und wiederum 90 Prozent der Personen in Behandlungen sollen eine Virenlast unter der Nachweisgrenze aufweisen.
HIV/Aids-Expert*innen glauben weiter auch, dass das Coronavirus mitgeholfen haben könnte, Ansteckungsketten zu brechen, da sich Personen weniger getroffen haben. Dies würde besonders in Bezug auf die Primoinfektion helfen.