UK: Wales will vollumfängliches Verbot von Konversionstherapien

UK: Wales will vollumfängliches Verbot von Konversionstherapien
Während Boris Johnson die LGBTI+ Community gegen sich aufbrachte, weil er zwar ein Verbot von Konversionstherapien einführen wollte, aber die Geschlechtsidentität und somit trans und inter Menschen explizit ausschloss, so hat Wales nun verkündet ein solches Verbot umsetzen zu wollen, aber eines, welches niemanden im Stich lässt. So soll das Verbot in Wales die gesamte LGBTI+ Community miteinbeziehen und schützen.

Während die britische Regierung unter Boris Johnson eine Kehrtwende nach der anderen vollzieht und dabei nicht davor zurückschreckt, trans Menschen offen zu diskriminieren und weiterhin Konversionstherapien ausgesetzt zu lassen, so wählt die Regierung in Wales ein anderes Vorgehen. Niemand soll ausgeschlossen werden und niemand soll diesen äusserst LGBTI+ feindlichen Praktiken mehr ausgesetzt sein.

Die Vize-Ministerin für Soziale Partnerschaften in Wales, Hannah Blythyn, hat das Zepter nun in die Hand genommen und mit ihrer Ankündigung quasi indirekt auch gleich Kritik an den Plänen der Regierung Johnson geübt. In einem ersten Schritt haben die Regierung und der staatliche Gesundheitsdienst NHS, zusammen mit der Coalition Against Conversion Therapy eine Absichtserklärung unterzeichnet, mit welcher sie diese schädlichen Behandlungen verbieten wollen.

Wie Hannah Blythyn in einer Mitteilung erklärt, wolle man eine Arbeitsgruppe bilden, welche sich mit diesem Thema befasst. Sie soll aus Mitarbeitenden der Gesundheitsbereiche und der Sozialfürsorge bestehen, aber auch aus Vertretern der Religionen, von Kindern- und Eltern-Organisationen, sowie aus der LGBTI+ Community. Dabei soll nicht nur das Verbot im Mittelpunkt stehen, sondern es soll auch über Hilfsangebote für die Opfer solcher Praktiken diskutiert werden.

Die Regierung von Wales habe zudem bereits begonnen, rechtlichen Rat zu holen, um alle Möglichkeiten auszuloten, wie man diese Praktiken am effektivsten verbieten könne. Man wolle daneben auch Aufklärungsarbeit leisten, um allen klar zu machen, welchen Horror Konversionstherapien bedeuten und überhaupt, wie unwirksam und unnötig sie sind.

Mit den angekündigten Massnahmen und durch die Zusammenarbeit mit allen Partnern aus den tangierten Bereichen, so ergänzte die Politikerin, werde man in der Lage sein, sich dieser Herausforderung zu stellen um Wales zum LGBTI+ freundlichsten Land Europas zu machen, damit queere Menschen in jedem Winkel des Landes sicher und authentisch sich selber sein können.

In Grossbritannien ist das Chaos derweil perfekt: Mehr als 80 queere Organisationen zogen sich nach der Ankündigung von Boris Johnson, die Geschlechtsidentität explizit auszuklammern, von einer in London geplanten, internationalen LGBTI+ Konferenz zurück, wodurch die Regierung gezwungen war, diese ganz abzusagen. Eine weitere Blamage...

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer