USA: 2 Studierende wehren sich gegen Verbot von LGBTI+ Büchern
Immer mehr Schulbehörden verbannen Bücher über queere Themen, über People of Color oder über andere marginalisierte Gruppen aus ihren Bibliotheken. Im Schulbezirk von Wentzville im US-Bundesstaat Missouri waren es acht Bücher, welche den Verantwortlichen nicht genehm waren und welche sie deshalb aus den Regalen entfernen liessen.
Dies ging zwei Studierenden an der Schule zu weit, und so reichten sie über ihre Eltern eine Klage gegen die Schulbehörden ein. Unterstützt werden sie dabei vom Ableger der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) in Missouri.
In ihrer Klage schreibt ACLU, dass die Schulbehörden nicht einfach Bücher verbieten dürfen, nur weil darin Ansichten vertreten oder dargestellt werden, welche gegen ihre Ansichten seien, und dies gelte insbesondere, wenn der Inhalt sexuelle oder ethnische Minderheiten betreffe, wie dies im Fall von Wentzville der Fall sei.
Damit werde das Recht der Jugendlichen verletzt, indem man ihnen die Ansichten und Ideen in diesen Büchern vorenthalte. Dieses Recht müsse geschützt werden, wie auch die Rechte der Lehrpersonen und der Studierenden, dass sie über Ethnien und Geschlechter an den Schulen sprechen und lernen dürfen. Diese Bücher seien verboten worden, weil den Beamten die darin enthaltenen Ideen nicht gefallen, so ACLU weiter, und sie würden damit die Absicht verfolgen, vorzuschreiben, was allgemein oder traditionell als akzepierte Meinung gelten soll und was nicht.
Die acht von den Schulbehörden verbotenen Bücher sind "All Boys Aren't Blue" von George M. Johnson, "The Bluest Eye" von Toni Morrison, "Fun Home: A Family Tragicomic Paperback" von Alison Bechdel, "Invisible Girl" von Lisa Jewell, "Lawn Boy" von Jonathan Evison, "Modern Romance" von Aziz Ansari, "Gabi, A Girl in Pieces" von Isabel Quintero und "Heavy: An American Memoir" von Kiese Laymon.
Darüber, dass System hinter dieser Form von Zensur steckt, hat St. Louis Public Radio bereits berichtet. So seien zwei Drittel der Bücher, welche an den Schulen verboten wurden, entweder von Autor:innen of Color, oder LGBTI+ Autor:innen.