USA: Biden verspricht Milliarden für nationales PrEP-Programm

USA: Biden verspricht Milliarden für nationales PrEP-Programm
Bis 2030 soll HIV/Aids in den USA der Vergangenheit angehören, und deshalb unternimmt die amerikanische Regierung grosse Anstrengungen um dieses Ziel in die Tat umzusetzen. Nun hat Präsident Biden nochmals 9.8 Milliarden US-Dollar gesprochen um damit ein nationales PrEP-Programm zur Prävention aufzubauen.

Korrekt eingenommen, ist PrEP mit einer Wirksamkeit von 99 Prozent ein äusserst effektives Mittel gegen eine Ansteckung mit dem HI-Virus. Durch die immer weitere Verbreitung macht sich dies auch in den Statistiken deutlich, denn die Zahlen an HIV-Neuinfektionen sinken kontinuierlich. In den USA gab es zwischen 2015 und 2019 bereits eine Abnahme um acht Prozent.

Um PrEP in Risikogruppen noch besser verbreiten zu können, braucht es aber nicht nur das Medikament selber, sondern die Personen müssen zur Kontrolle auch vierteljährlich einen Bluttest machen, um feststellen zu können, dass die Virenlast auch tatsächlich unter die Nachweisgrenze fällt, und sie sind auch auf regelmässige Arzttermine angewiesen, um den Verlauf ihrer HIV-Infektion zu überwachen. Dies alles für noch mehr Personen zu gewährleisten ist aktuell schwierig, und insbesondere People of Color und trans Menschen sind mit den traditionellen PrEP-Behandlungen noch immer schwer zu erreichen, weshalb sie auch höhere Zahlen bei den HIV-Neuinfektionen aufweisen.

Dies soll sich nun ändern, und deshalb hat US-Präsident Joe Biden 9.8 Milliarden US-Dollar gesprochen um ein nationales PrEP-Programm aufzugleisen. Dieses soll über zehn Jahre laufen und sich auf die Prävention mit PrEP fokussieren.

Das HIV+Hepatitis Policy Institute zeigte sich erfreut über das Engagement von Joe Biden, gibt aber gleichzeitig auch zu bedenken, dass es nicht damit getan sei, Generika oder kostengünstigere PrEP-Medikamente zur Verfügung zu stellen. Es brauche auch grössere Anstrengungen das Angebot in den besonders betroffenen Communities bekannt zu machen, sowie Unterstützung in Bezug auf die Labor- und die Arztkosten, aber auch um das Stigma abzubauen.

Neben diesem milliardenschweren PrEP-Programm hat Biden für das kommende Jahr zusätzlich eine Erhöhung des Budget für die Initiative Ending the HIV Epidemic in the U.S. (EHE) um 377 Millionen US-Dollar gesprochen. Mit diesem Vorstoss soll HIV/Aids bis 2030 der Vergangenheit angehören. Als erste Stufe soll eine Reduktion bis ins Jahr 2025 um 75 Prozent bei den Neuinfektionen erreicht werden.

Seit 1981 sind in den USA über 700‘000 Menschen an Aids gestorben. Aktuell leben geschätzte 1.2 Millionen Amerikaner:innen mit dem HI-Virus. Laut der EHE-Initiative wird aber davon ausgegangen, dass geschätzte 13 Prozent der HIV-Positiven nichts von ihrer Infektion wissen.