MEDIZIN: Erstes PrEP mit Langzeitwirkung erhält Zulassung in den USA

MEDIZIN: Erstes PrEP mit Langzeitwirkung erhält Zulassung in den USA
Die amerikanische Food and Drug Administration FDA hat erstmals ein PrEP-Medikament mit Langzeitwirkung zugelassen, welches mittels Injektion vor einer HIV-Infektion schützt. Gut neun Jahre nach der Zulassung von Truvada geht die HIV-Prävention damit wieder einen Schritt weiter.

PrEP, die aktuell tägliche Einnahme einer Pille um sich präventiv vor einer HIV-Infektion zu schützen, verbreitet sich zwar in den USA immer weiter, doch trotzdem greifen erst rund 25 Prozent der Personen, für welche das Medikament gedacht ist, darauf zu. Nun bekommen all jene, welche PrEP noch nicht verwenden, eine neue Option. Die amerikanische Food and Drug Administration FDA, die Arzeimittelzulassungsbehörde der USA, hat nun einem neuen Wirkstoff die Zulassung erteilt, welcher ebenfalls vor einer HIV-Infektion schützt, aber durch eine Injektion verabreicht wird und eine Langzeitwirkung hat.

Das Medikament Apretude von GlaxoSmithKline soll all jenen zugänglich gemacht werden, welche ein erhöhtes Risiko für eine HIV-Infektion haben. Dabei werden die ersten zwei Injektionen im Abstand von einem Monat verabreicht, und danach folgen dann Injektionen alle zwei Monate um einen wirksamen Schutz gegen HIV aufrechtzuerhalten.

Die Teststudien wurden mit HIV-negativen Cis-Männern sowie trans Frauen durchgeführt, und in einer zweiten Gruppe mit HIV-negativen Cis-Frauen. Als Nebenwirkungen können bei Apretude unter anderem Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Fieber und Kopfschmerzen, sowie Muskelschmerzen und Hautausschläge auftreten.

Wie die FDA schreibt, brauche die tägliche Einnahme einer Pille ein hohes Mass an Selbstdisziplin. Gerade einige Personen und Personengruppen mit einem besonderen Risiko, darunter junge Männer, die Sex mit Männern haben, halten sich weniger an die tägliche Einnahme. Andere, persönliche Faktoren wie Medikamentenmissbrauch, Depressionen, das Verheimlichen der Einnahme von PrEP oder auch Armut können auch einen Einfluss auf die Einhaltung der Einnahme der täglichen Pille haben. Man hoffe nun, so die FDA weiter, dass mit der Möglichkeit eines Medikaments mit Langzeitwirkung, die Verwendung von PrEP gesteigert und auch die Einhaltung in Bezug auf die korrekte Anwendung in diesen Gruppen verbessert werden könne.

Bereits zuvor hat die FDA dem Medikament Cabenuva von ViiV Healthcare für die Behandlung von HIV eine Zulassung erteilt, ebenso wie auch die EU. Dieses weist ebenfalls eine Langzeitwirkung auf und funktioniert ebenfalls mittels Injektionen. Die Virenlast wird dabei unter die Nachweisgrenze gedrückt wodurch keine Übertragung des HI-Virus mehr stattfinden kann.

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