USA: Bildungsministerium lässt Diskriminierung von LGBTI+ zu
Nach Beschwerden hat das US-Bildungsministerium der Regierung Biden eine Untersuchung gegen die Brigham Young University (BYU) eingeleitet, da die Einrichtung offen queere Student:innen diskriminiert. So gibt es unter anderem einen Punkt im Ehrenkodex der Universität, der besagt, dass gleichgeschlechtliche, romantische Beziehungen für LGBTI+ verboten sind, was aber nicht für heterosexuelle Beziehungen gilt.
Im Jahr 2020 hat die BYU zwar angekündigt, dass man den Teil aus dem Ehrenkodex entfernt habe, dass „homosexuelles Verhalten unangebracht sei“, und dass dies zu einem Ausschluss führen könne, doch kurz nachdem die LGBTI+ Community dies als grossen Schritt auf dem Campus feierte, trat die Universitätsleitung wieder von dieser Ankündigung zurück. So erklärten sie wenige Tage später, dass gleichgeschlechtliches, romantisches Verhalten nach wie vor nicht erlaubt sei.
Nach Beschwerden hat nun das US-Bildungsministerium eine Untersuchung gegen die BYU eingeleitet, um die Universität in Bezug auf die Diskriminierung von LGBTI+ zu prüfen. Das Fazit: Die Beschwerde wurde abgelehnt.
Das Bildungsministerium hat dazu 15 Bestimmungen aufgelistet, für welche die BYU aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit eine Ausnahmeregelung beim Titel IX, dem Paragrafen 9, erhalten hat. Dieser Paragraf schützt eigentlich an Schulen vor Diskriminierung auf Basis des Geschlechts, der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität. Diese Bestimmungen würden im Gegensatz zu den religiösen Lehren jener Organisation stehen, welche die Universität kontrolliere. Wegen diesen Ausnahmeregelungen werde die Beschwerde abgelehnt.
Die Brigham Young University liess in einer Stellungnahme mitteilen, dass man erwartet habe, dass die Beschwerde abgelehnt werde. Das Bildungsministerium habe in der Vergangenheit die Ausnahmeregelungen der BYU in Bezug auf den Paragrafen 9 mehrfach bestätigt. Die Universität hat ihre Haltung diesbezüglich auch bereits zu Beginn der Untersuchungen klargestellt und damals im November in einem Schreiben an das Bildungsministerium erklärt, dass man sich an die Freiheit halte, eine religiöse Universität zu betreiben, ohne die eigenen, religiösen Überzeugungen zu opfern.
Die LGBTI+ Community zeigte sich enttäuscht, aber wenig überrascht. Sie hätten nicht erwartet, dass etwas passieren werde, heisst es von der inoffiziellen LGBTI+ Gruppe der BYU. Es gebe zwar immer Hoffnung, doch man habe selber nicht mehr an die Hoffnung geglaubt. Das Bildungsministerium würde die Sicherheit der queeren Menschen an der Universität einfach nicht genug gewichten, werfen sie der Regierung vor. Man werde aber nicht aufgeben, denn sie seien im Recht und auch Gott sei auf ihrer Seite