USA: Gewaltsame Auseinandersetzungen bei Straight Pride und Drag Brunch

USA: Gewaltsame Auseinandersetzungen bei Straight Pride und Drag Brunch
In den USA mehren sich gewaltsame und gar bewaffnete Konflikte im Zusammenhang mit rechtsextremen Gruppierungen und der LGBTI+ Community. Während einer queerfeindlichen „Straight Pride“ kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, und wie Videos zeigen, musste ein Drag Brunch gar von schwer bewaffneten Sicherheitsleuten beschützt werden.

An einem als Straight Pride bezeichneten Anlass in Modesto im US-Bundesstaat Kalifornien kam es vor einer Klinik von Planned Parenthood zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Abtreibungsgegnern und -befürwortern. Nachdem Glasflaschen flogen musste die Polizei auch Tränengas einsetzen.

Unter den rechtsextremen Abtreibungsgegnern der Straight Pride befanden sich offenbar auch Mitglieder der LGBTI+ feindlichen Proud Boys, sowie von Super Happy Fun America. Beide rechtskonservativen Gruppierungen waren am 6. Januar 2021 auch am gewaltsamen Sturm auf das Kapitol in Washington DC beteiligt.

Nach den Auseinandersetzungen befahl die Polizei die Auflösung der Kundgebung. Insgesamt wurden vier Personen verhaftet. Auf welcher Seite die Verhafteten standen war zunächst nicht bekannt. Wie die Polizei mitteilte, sei die Zahl der Gegendemonstranten sehr hoch gewesen.

Auch in Texas gingen die Wogen hoch: In den Sozialen Medien wurde ein Drag Brunch bereits Tage vor dem eigentlichen Anlass mit Beschwerden und Aufrufen zu Protesten eingedeckt. Auch dass die Veranstaltenden des Anderson Distillery and Grill in Roanoke etwas ausserhalb von Dallas erklärten, dass am Anlass keine Kraftausdrücke verwendet werden, und dass keine sexuellen Inhalte oder Erotik zu sehen sein werden, vermochte die Gegner:innen nicht zu überzeugen. Es sei ihnen nie darum gegangen eine Kontroverse auszulösen oder Hass zu provozieren, sie wollten einfach einen Anlass organisieren, an dem wirklich alle willkommen sind, fügte Besitzer Jay Anderson weiter hinzu.

Da sich die Situation im Vorfeld nicht beruhigte und es auch zur Androhung von Gewalt kam, standen in der Folge am Tag des Brunchs schwer bewaffnete Sicherheitsleute vor dem Lokal um die Besucher:innen vor den erwarteten, rechtsextremen Demonstrierenden zu schützen. Und die Befürchtungen traten ein: Es tauchten tatsächlich Rechtsextreme auf und es kam zu hitzigen Diskussionen vor dem Lokal, wie Videos belegen. Einer der Gegendemonstranten hatte dabei sogar einen Baseballschläger mit dabei, den er in Stacheldraht gewickelt hat. Auch Mitglieder der LGBTI+ feindlichen Organisation Protect Texas Kids waren zudem vor Ort.

Der Drag Brunch wurde trotz der Gegendemonstrant:innen zu einem vollen Erfolg. Videos und Fotos zeigen lange Schlangen vor dem Anderson Distillery and Grill und ein volles Lokal drinnen. Auch Drag Host Trisha Delish aka Bailey Anderson, der Sohn des Besitzers, zeigte sich zufrieden. Sie seien völlig überrannt worden, schrieb Trisha Delish in den Sozialen Medien und die Küche sei absolut ausverkauft gewesen.

Modesta, Kalifornien:

Roanoke, Texas: