USA: Grindr-Erpresser zu mehrjähriger Haftstrafe verurteilt

USA: Grindr-Erpresser zu mehrjähriger Haftstrafe verurteilt
Er nutzte Grindr und andere Dating Apps um danach Männer im US-Bundesstaat Ohio mit eindeutigen Fotos und dem öffentlichen Outing zu erpressen. In manchen Fällen hat er die Drohungen auch wahr gemacht. Nun wurde der 29-jährige Täter zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

In 22 Fällen wurde ein Mann aus Chicago wegen Cyberstalking, Nutzung von Kommunikationsmitteln zum Zweck der Erpressung, sowie der rechtswidrigen Übertragung von Besitz oder der Nutzung eines Identifikationsmittels vor dem Bundesbezirksgericht in Columbus, Ohio, für schuldig befunden. Bereits im Mai hat er die Taten zugegeben, und deshalb wurde der 29-jährige Täter nun zu 52 Monaten Haft in einem US-Bundesgefängnis verurteilt.

Wie es von der Staatsanwaltschaft heisst, soll der Angeklagte im Jahr 2019 begonnen haben, User bei Grindr und anderen vergleichbaren Apps nach sexuell expliziten Bildern zu fragen. Danach soll er die Opfer damit erpresst haben. Sollten sie ihm kein Geld überweisen oder sich nicht mit ihm für Sex treffen, würde er die Bilder für ein Coming Out benützen.

Insgesamt wurden mindestens 8 Männer Opfer des Täters, erklärte die Staatsanwaltschaft. In einigen Fällen setzte er die Drohungen auch in die Tat um und veröffentlichte die Bilder unter anderem auf mit den Angaben der Opfern gefälschten Facebook-Profilen. In einem anderen Fall, als sich ein Opfer weigerte auf seine Forderungen einzugehen, schickte er die expliziten Fotos auch an die Mutter, sowie an weitere Familienmitglieder, Klassenkameraden und Freunde des damals 17-Jährigen Opfers.

Safer Dating - Tipps rund um sicheres Online-Dating:

Keine persönlichen Informationen und Wohnadressen austauschen, bevor man einer Person nicht wirklich vertrauen kann.

Erst an einem öffentlichen Ort, wo es auch viele, andere Menschen hat, treffen.

Auch noch einen Freund informieren, wann und wo man zu einem Date geht, damit noch jemand Bescheid weiss, falls es zu einem Zwischenfall kommt.

Nicht zu viel Alkohol trinken und auf sein Glas aufpassen, etwa wegen Drogen und K.o.-Tropfen.

Das Mobiltelefon sollte immer geladen sein, damit man zur Not auch Hilfe anfordern kann.

Und ganz wichtig: Auf das Bauchgefühl hören. Niemand zwingt einem an einem Ort zu bleiben: Wenn man sich unwohl fühlt, dann soll man lieber gehen als bleiben.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer