USA: Hassverbrechen nahmen unter Trump erneut massiv zu

USA: Hassverbrechen nahmen unter Trump erneut massiv zu
Das FBI in den USA warnt in seinem neusten Bericht von einer massiven Zunahme an Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität - und dies bereits im Jahr 2019. Die Zahlen unter Coronabedingungen, bei denen bei vielen die Nerven blank liegen, sowie das Wahljahr sind da noch nicht eingerechnet...

Von allen Hassverbrechen, welche 2019 gemeldet wurden, und dies sind laut dem neusten FBI-Bericht 7’314, entfallen 16.8 Prozent oder 1‘195 Fälle auf die sexuelle Orientierung und 2.7 Prozent oder 198 auf die Geschlechtsidentität. Wie die Zahlen des aktuellen Berichts, welcher die Statistiken von insgesamt 15‘588 Strafbehörden in den USA zusammenfasst, zeigen, kommen die Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung direkt hinter jenen aufgrund von Rassismus und von Religion.

Doch es ist auch klar, schreiben die Autoren, dass dies nur ein Bruchteil der tatsächlichen Hassverbrechen sein werden. Der Hauptgrund liegt darin, dass nur die wenigsten Taten von den Opfern tatsächlich zur Anzeige gebracht werden, aber auch die Polizei erfasst Hassverbrechen unterschiedlich und zudem ist eine Meldung an das FBI nicht zwingend. So liefern etwa 71 Städte mit über 100‘000 Einwohnern gar keine Daten ab.

Dies zeigt auch gleich eines der Hauptprobleme, wie LGBTI+ und Menschenrechtsorganisationen kritisieren. Anhand dieser durch das FBI erfassten Statistiken ist es unmöglich einen Überblick zu erhalten. Dass etwa diese Grossstädte keine Zahlen lieferten, oder einfach eine Null für ein ganzes Jahr weitergaben, mache die Statistik „eindeutig nicht glaubwürdig.“ Etwas komisch wirkt auch, dass das FBI im vergangenen Jahr 17 Fälle von Anti-Hetero-Hassverbrechen aufführte.

Aus Hass motivierte Taten passierten offenbar im Vergleich zu Anderen demnach häufig im Umfeld von Schulen, Supermärkten, Restaurants oder in der Öffentlichkeit auf Strassen. Mehr als zwei Drittel aller Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung richteten sich dabei gegen schwule Männer. Obwohl Transmenschen „nur“ 2.7 Prozent der Opfer von Hassverbrechen ausmachen, so entfallen 17 Prozent aller aus Hass motivierten Vergewaltigungen auf sie.

Die Forderung von Organisationen wie Human Rights Watch an die Politik sind daher eindeutig: Das Thema der Hassverbrechen muss angegangen werden. So muss es verpflichtend werden, dass Hassverbrechen von der Polizei gemeldet und erfasst werden müssen, die Sicherheitskräfte müssen besser geschult werden, damit sie solche Verbrechen erkennen und die Inklusion in der Gesellschaft müsse gefördert werden. Dass das neue Team im Weissen Haus, Joe Biden und Kamala Harris, dies durchaus ernsthaft in Angriff nehmen werden, hat sich bereits während dem Wahlkampf gezeigt. Beide haben immer wieder die Wichtigkeit der Rechte für die LGBTI+ Community unterstrichen, und bereits Pläne vorgestellt, etwa um den Equality Act umzusetzen und um die LGBTI+ Rights weiter auszubauen.