USA: HIV-Beratungsgremium gibt es nun auch unter Trump wieder

USA: HIV-Beratungsgremium gibt es nun auch unter Trump wieder
Für rund ein Jahr gab es kein HIV-Beratungsgremium unter Trump, nachdem er die verbliebenen Mitglieder kommentarlos gefeuert hat. Erst im Dezember wurde ein neuer Vorsitzender und ein Vize ernannt. Nun bestätigt das Gesundheitsdepartement neun neue Mitglieder beim Rat, welche eine tragende Rolle im Plan der Regierung spielen sollen, um alle HIV-Neuinfektionen in den USA bis 2030 ganz zu verhindern...

Es war im Juni 2017 als sechs Mitglieder des Presidential Advisory Council on HIV/AIDS, kurz PACHA, unter Protest aus dem HIV-Beratungsgremiums des Präsidenten zurücktraten. Gegenüber Newsweek erklärten sie damals, dass sie deshalb aufgaben, da sich Trump schlicht nicht um HIV kümmere. Sie unterstrichen dabei Trumps Versagen, einen neuen Leiter für das White House Office of National AIDS Policy zu ernennen, und dies sei nur ein Punkt, welche das Desinteresse Trumps in Bezug auf HIV-Belange zeige. Diese Position ist im übrigen bis heute noch nicht besetzt worden. Gut ein halbes Jahr nach dem Rücktritt der sechs Mitglieder des Beratungsgremiums entliess Trump schliesslich auch noch die übrigen Mitglieder - und dies kommentarlos.

Während fast einem Jahr blieb das Beratungsgremium nun unbesetzt. Erst im vergangenen Dezember ging es schliesslich vorwärts als mit Carl Schmid und Dr. John Wiesman ein neuer Vorsitzender, respektive Vize-Vorsitzender für den PACHA eingesetzt wurde. Ersterer war zuvor Vize-Direktor im The Aids Institute, und Wiesman war Gesundheitsminister im Bundesstaat Washington. Wie das Gesundheitsdepartement nun mitteilt, habe man nun neun neue Mitglieder in den PACHA einberufen. Sie sollen dort eine tragende Rolle im Ziel der Regierung spielen, dass es in den USA bis 2030 keine HIV-Neuinfektionen mehr geben solle.

In diesen Tagen soll sich das Gremium erstmals in Washington DC treffen. Die neuen Mitglieder kommen aus ganz unterschiedlichen Sparten, von Wissenschaftlern über Professoren bis hin zu Mitarbeitern aus der Pharmabranche. Ihre Aufgabe wird es sein, das Gesundheitsdepartement bei neuen Richtlinien und Massnahmen im Kampf gegen HIV/Aids zu beraten. Gerade diesbezüglich gibt es von der Regierung Trump derzeit gemischte Signale: Während im Budget zwar 291 Millionen Franken für nationale HIV/Aids-Projekte in den USA selber vorgesehen sind, so wurde aber weit über eine Milliarde Franken für internationale Massnahmen und Hilfen gestrichen, so für den President’s Emergency Plan for AIDS Relief PEPFAR und den Global Fund. Der PEPFAR wurde 2003 durch den damaligen US-Präsident George W. Bush eingeführt, und dadurch konnten Schätzungen zu folge weltweit bis heute rund 16 Millionen Menschenleben gerettet werden.