USA: HIV-Positive verklagen das US-Militär
Wer HIV-positiv ist, hatte bislang keine Chance, sich beim US-Militär zu bewerben. Wer schon beim Militär angestellt ist und HIV-positiv getestet wird, der hat zudem keine Möglichkeit mehr Karriere zu machen. Dies vor allem aus dem Grund, da HIV-positive Soldaten keine Auslandseinsätze leisten dürfen. Dies sei diskriminierend fanden nun zwei Armeeangehörige und sie gingen vor Gericht. Kevin Deese von der Marine und ein weiterer Angehöriger der Air Force, der anonym bleiben will, haben eine Klage gegen das Pentagon eingereicht und nun einen ersten Teilsieg erreicht.
Richter Richard D. Bennett vom Bezirksgericht in Baltimore urteilte nämlich, dass es keine rationalen Gründe gebe, weshalb man HIV-Positive vom Militär fern halten wolle, wenn diese physisch dazu in der Lage seien. HIV-Positive würden damit zu Bürger zweiter Klasse degradiert, und das würde gegen den Grundsatz verstossen, dass alle gleich geschützt sind. So hiess Bennett fünf der ingesamt 10 Anklagepunkte gut, und ermöglichte es nun den Klägern, diese vor Gericht anzufechten, statt wie es das Pentagon wollte, dass nicht darauf eingetreten werden soll.
Durch die Entscheidung können die beiden Angehörigen der US-Streitkräfte nun gegen das Pentagon klagen. Neben ihnen wurde zudem auch der Weg für zwei weitere Fälle geebnet, welche ähnlich gelagert sind nun ebenfalls gerichtlich durch ein Obergericht beurteilt werden. Gut möglich, dass diese Urteile dereinst zu Meilensteine für die Rechte der HIV-Positiven, aber auch der Gay Community, werden. In Zeiten, in denen das Militär ohnehin Mühe hat, Mitarbeitende zu finden, ist es ohnehin fragwürdig, weshalb des Verteidigungsministerium noch weiter an dieser Praxis festhalten will.
Kevin Deese zeigte sich erfreut über die Entscheidung des Gerichts und erklärte, dass es wichtig sei, dass auch Menschen mit HIV ihre Träume weiterverfolgen dürfen, und dazu gehört es auch, diesem Land zu dienen. Einige der mutigsten, stärksten und intelligentesten Personen, welche er je getroffen habe, seien HIV-positiv, und es sei gut, dass die Streitkräfte von deren Belastbarkeit und deren Hingabe profitieren können, statt sie mit überholten, mit Vorurteilen behafteten Richtlinien zurückzuhalten. Es gebe keinen einzigen Job in der Welt, welche eine Person aufgrund ihrer HIV-Infektion nicht ausüben kann.