USA: Immer mehr Amerikaner*innen unterstützen Diskriminierungsschutz für LGBTI+
Geht es darum, sich gegen einen Diskriminierungsschutz von LGBTI+ zu stellen, dann sind es vor allem ältere Personen, sie tendieren die Republikaner zu wählen und unterstützen eher die Politik von Donald Trump. Doch auch in diesem Segment sind es schlussendlich 57 Prozent, welche sich für einen Schutz vor Diskriminierung für queere Personen aussprechen. Über alle hinweg gesehen sind es nur gerade 19 Prozent der Befragten, welche sich gegen einen solchen Diskriminierungsschutz stellen. Dem gegenüber stehen 76 Prozent welche einen Schutz aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität im Bereich von Arbeit, Wohnen und sozialem Wohnungsbau befürworten.
Für den American Values Atlas hat das Public Religion Research Institute zwischen Januar und Dezember im vergangenen Jahr rund 10‘000 Erwachsene in den USA befragt. Dabei zeigte sich, wenig überraschend, dass der Rückhalt für einen Diskriminierungsschutz bei den Demokraten mit 85 Prozent am höchsten ist. Bei den unabhängigen Wählern sind es noch immer 79 Prozent, und selbst bei den Republikanern gibt es mit 62 Prozent noch eine deutliche Mehrheit bei den Befürwortern.
Selbst bei allen grossen Religionsgemeinschaften besteht eine teils sehr deutliche Mehrheit, welche die Anliegen der LGBTI+ Community unterstützt. Dabei zeigt es sich, dass sich nur eine kleinere, aber dafür umso lautere Minderheit durch LGBTI+ Feindlichkeiten auszeichnet. So sprachen sich mit 82 Prozent der weissen Protestanten gleich viele für die Anliegen von queeren Menschen aus, wie bei den Atheisten. Bei den katholischen Hispanics waren es noch immer 81 Prozent, bei den Juden 79, bei den Mormonen 78 und bei den weissen Katholiken noch 77 Prozent. Am wenigsten Befürworter eines Diskriminierungsschutzes gab es wenig überraschend bei den Evangelikalen, wobei auch hier mit 62 Prozent eine deutliche Mehrheit besteht.
Die Autor*innen richteten sich mit ihrer Studie vor allem an die Politiker*innen der republikanischen Partei und forderten, dass es an der Zeit sei, auf ihre Wähler*innen zu hören. In allen Bevölkerungsgruppen gab es eine Mehrheit für den Ausbau des Diskriminierungsschutz für LGBTI+, sprich für die Einführung des Equality Acts, wie er derzeit im US-Kongress aufliegt. Dort sind es aktuell nämlich die Republikaner, welche praktisch geschlossen gegen diesen Vorstoss stimmen. Ihr Hauptargument: Die Religionsfreiheit würde eingeschränkt. Die gläubige Bevölkerung sieht dies aber offenbar nicht so...