USA: Kim Davis für schuldig befunden
Sie legt ihren christlichen Glauben streng aus, lehnt die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare strikt ab, und dafür wird Kim Davis von den Evangelikalen und rechtskonservativen Christen gefeiert. Und dies, obwohl sie selber bereits viermal verheiratet, und somit dreimal geschieden ist, wurde sie zu einer wahren Galionsfigur für diese Kreise - und dies bis heute.
Obwohl der Fall bis ins Jahr 2015 zurückgeht, hat dies für Kim Davis bis jetzt Konsequenzen, und sie muss sich immer wieder vor Gericht verantworten. Damals öffnete das Oberste Gericht der USA die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, doch Davis, ihres Zeichens Stadtschreiberin und Standesbeamtin von Rowe County im US-Bundesstaat Kentucky, weigerte sich fortan Ehebescheinigungen auszustellen. Mehr noch, sie verbot es auch ihren Mitarbeitenden, solche Dokumente abzugeben.
Die Konsequenzen für Kim Davis waren äusserst weitreichend. Sie nahm sogar in Kauf, dass sie für einige Tage ins Gefängnis ging, da sie nicht von ihrer Position abweichen wollte und somit ihren Dienstpflichten nicht nachkam. 2018 wurde sie schliesslich auch nicht wiedergewählt und verlor somit ihre öffentlichen Ämter im Bezirk.
Ein Jahr später entschied ein Gericht zudem, dass die beiden schwulen Paare, welchen Davis die Ehebescheinigung verweigerte, sie auch privat verklagen dürfen. Und dies haben sie denn auch getan. Sie können sie verklagen, obwohl die Standesbeamtin eine gewisse Immunität hat, hiess es damals.
Fast sieben Jahre nachdem der Fall ins Rollen kam, trafen die vier Kläger erneut vor Gericht auf Kim Davis, und der Richter des Bezirksgerichts erklärte die ehemalige Standesbeamtin für schuldig. Indem sie den Paaren die Ehebescheinigungen verweigert habe, habe sie deren Grundrechte verletzt. Nun liegt es am Richter zu entscheiden, ob Davis für alle Gerichts- und Anwaltskosten und Gebühren der Kläger aufkommen muss. Dies wären dann geschätzte 220‘000 US-Dollar.
Obwohl die beiden klagenden Paare heute glücklich verheiratet sind, sehen sie keinen Grund die Geschichte auf sich beruhen zulassen. Seit bald sieben Jahren kämpfen sie nun für Gerechtigkeit und kommen ihrem Ziel mit jedem Prozess etwas näher.