USA: Neuer Angriff auf die Ehe für alle
Sie sind schon lange verbündete, wenn es um den Kampf gegen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geht, und auch sonst haben sie einiges gemeinsam. So nehmen es beide auch nicht sonderlich genau, bei der Einhaltung von Gesetzen und Gerichtsurteilen. Die eine ist Kim Davis, die bekannte Standesbeamtin von Rowan County im US-Bundesstaat Alabama, welche sogar ins Gefängnis ging, weil sie sich weigerte, Ehelizenzen an gleichgeschlechtliche Paare auszustellen, als das Oberste Gericht der USA die Ehe im ganzen Land geöffnet hat. Der andere ist Roy Moore, ein Oberster Richter in Alabama, welcher bereits zwei Mal vom US-Supreme Court abgesetzt wurde, unter anderem, weil er die Ehe für alle ebenfalls nicht akzeptieren wollte.
Nun haben sie sich zusammengetan und gemeinsam mit der von Moore gegründeten Foundation for Moral Law einen Antrag an das Oberste Gericht der USA gestellt. Darin unterstützen sie nicht nur die Ansichten von Davis selber, wonach es Standesbeamten erlaubt sein soll, gleichgeschlechtliche Paare abzulehnen, sondern, sie gehen noch einen Schritt weiter und stellen das gesamte Urteil Obergefell v. Hodges in Frage. Mit diesem hat das Supreme Court im Jahr 2015 die Ehe in den gesamten USA für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet.
Wie es von Seiten der Organisation heisst, sehe man nun eine Chance, das Urteil des Supreme Court wieder aufzuheben. Durch die von US-Präsident Trump neu eingesetzten Richter am Obersten Gericht der USA besteht aktuell eine konservative Mehrheit, was es gerade für LGBTI+ Anliegen schwierig machen dürfte, zu bestehen. Sie wollen nun mit ihrem Antrag erreichen, dass jeder US-Bundesstaat wieder selber entscheiden darf, ob gleichgeschlechtliche Paare zur Ehe zugelassen werden oder nicht.