USA: Richter unterstützt mit Urteil trans Schüler:innen
In Florida haben erste Schulen aufgrund des Don‘t Say Gay-Gesetzes begonnen ihre Richtlinien dahingehend zu ändern, dass Lehrer:innen und andere Mitarbeitenden die Jugendlichen bei den Eltern zwangsouten müssen, wenn sie von deren Coming Out erfahren - sei es in Bezug auf die sexuelle Orientierung oder auf die Geschlechtsidentität. Diese Richtlinien müssen aber wohl noch zeigen, ob sie vor Gericht überhaupt bestand haben.
Einen Schritt weiter ist diesbezüglich bereits der Bundesstaat Maryland. Dort wollten sich Eltern gerade gegen gegenteilige Richtlinien an Schulen zur Wehr setzen. Ein Schulbezirk hat nämlich Massnahmen angekündigt um trans Jugendliche besser schützen zu können. Drei Eltern waren nicht einverstanden damit und zogen deshalb gegen die Schulbehörde von Montgomery County vor Gericht.
Wegen den neuen Richtlinien sahen sie sich um ihre Rechte als Eltern beraubt. Sie werfen dabei den Schulen vor, dass Kinder dort eine andere Geschlechtsidentität annehmen könnten, ohne dass die Eltern dabei ihr Einverständnis geben können. Dadurch seien diese neuen Richtlinien extra dazu geschaffen worden um die Einbeziehung der Eltern bei wichtigen Entscheidungen einzuschränken, etwa wenn es um die Fürsorge, um Gesundheitsfragen oder um die Zukunft der Kinder gehe.
Nun hat Richter Paul Grimm sein Urteil diesbezüglich bekanntgegeben und sich auf die Seite von queeren Jugendlichen gestellt. Er erklärte, dass die neuen Richtlinien flexibel gedeutet werden können und nicht eine Aufforderung an Schulen sei, dass sie Informationen über Kinder vor den Eltern verbergen sollen. Im Gegenteil, so fand Grimm, die neuen Richtlinien würden sogar die Familien ermutigen, sich mit der Geschlechtsidentität ihrer Kinder auseinanderzusetzen.
Der Schulbezirk erlaubt es Schüler:innen, dass sie jene Pronomen und jene Toiletten und Umkleiden für sich wählen dürfen, welche für sie stimmen. Weitere Befugnisse haben die Schulen diesbezüglich aber nicht, etwa wenn es um medizinische oder psychische Unterstützung geht.
Die Anwälte der Eltern haben mittlerweile mitgeteilt, dass sie in Erwägung ziehen, in Berufung zu gehen. In immer mehr Bundesstaaten und Schulbezirken kommt es zudem zu ähnlichen Klagen. Leidtragende sind auch hier leider meist die Jugendlichen, insbesondere die trans Jugendlichen.