USA: Schule in Florida führt Zwangsouting ihrer Schüler:innen ein

Die neuen Richtlinien, welche nun kurz vor dem Start des neuen Schuljahres erlassen wurden, sind klar und fordern von den Lehrer:innen, dass sie ihre Schüler:innen bei den Eltern zwangsouten müssen, wenn sie sich ihnen anvertrauen. So heisst es neu in der Schulordnung, dass die Eltern durch die Lehrer:innen benachrichtigt werden müssen, wenn sich Jugendliche bei ihnen als homosexuell, als gender questioning oder als transgender outen.

Mit den neuen Richtlinien wolle man das seit dem 1. Juli geltende Don‘t Say Gay-Gesetz umsetzen, heisst es von den Schulbehörden. Bislang war es den Jugendlichen alleine überlassen, ob und mit wem sie ihre Identität teilen möchten. Die Schulen selber wollten dies so beibehalten, doch die Behörden des Schulbezirks erklärten, dass die Änderungen zwingend seien um das Don't Say Gay-Gesetz einzuhalten. Man werde die neuen Richtlinien aber nach einigen Monaten nochmals überprüfen.

Auch die Behörden und Schulmitarbeitenden zeigen sich gespalten ob der neuen Richtlinien: Während die einen diesen Schritt als Gewinn für die Eltern, für die Schüler:innen und die Lehrer:innen feiern, erklären andere, dass sie auf diese Weise die Schüler:innen nicht mehr gleich unterstützen können wie zuvor.

Die neuen Richtlinien haben einmal mehr für trans Jugendliche grosse Konsequenzen. So müssen neu die Eltern einwilligen, wenn ein trans Kind mit einem anderen Pronomen und/ oder einem anderen Namen angesprochen werden möchte. Die Entscheidung liegt dabei einzig bei den Eltern, denn wenn diese ablehnen, müssen die Lehrpersonen weiterhin den sogenannten Dead Name nutzen.

Der Schulbezirk von Sarasota County im Westen des Bundesstaats Florida umfasst insgesamt 62 Schulen mit rund 42'000 Jugendlichen, welche nun alle von den neuen Richtlinien betroffen sein werden.