USA: Schule löscht Video über Anti-LGBTI+ Bullying

USA: Schule löscht Video über Anti-LGBTI+ Bullying
Bullying aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität ist an Schulen weit verbreitet: Aufgrund des seit dem 1. Juli in Florida geltenden Don‘t Say Gay-Gesetzes hat eine Schule nun eine Präventionskampagne gegen diese Form des Mobbing gelöscht - aus Angst deswegen verklagt zu werden.

Lehrer:innen dürfen sich an Schulen nicht mehr outen, müssen aber queere Kinder bei den Eltern zwangsouten. Regenbogenfahnen sind in den Schulzimmern Tabu, ebenso wie in der Grundschule auch sämtliche LGBTI+ Themen nicht angesprochen werden dürfen. Danach darf es nur noch dem Alter entsprechend geschehen, doch wird dies im sogenannten Don‘t Say Gay-Gesetz nicht definiert.

Die Verunsicherung an den Schulen in Florida ist seit der Einführung des Gesetzes am 1. Juli enorm, und aus Angst vor drohenden Klagen durch Eltern, gehen viele Schulleiter lieber auf Nummer sicher und setzen die Vorgaben sehr strikt um.

Die öffentliche Schule in Duval County hat nun ein 12 Minuten langes Video gelöscht, welches zur Prävention von Bullying aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität eingesetzt wurde. Queere Schüler:innen der Schule hätten sich ein solches Video gewünscht und es sei durch Bundesgelder des Centers for Disease Control and Prevention finanziert worden.

Man werde es nun rechtlich prüfen, um sicherzustellen, dass es mit den neuen Gesetzen zu vereinbaren sei, heisst es von der Schule. Und dies, obwohl an dem Video die Schüler:innen selber mitgearbeitet haben und es nach dem Prinzip Teenager bringen Teenagern etwas bei, aufgebaut wurde. Diese Massnahme zeigt, wie verunsichert die Schulen derzeit sind.

Kritik für dieses Vorgehen gab es von der Gay Straight Alliance. Diese wichtige Resource fehle nun den Lehrer:innen, wenn sie ihre Schüler:innen unterstützen wollen. Das Video wurde für die Mittelstufe geschaffen. Also gerade für jene Stufe, in der einerseits das Thema Bullying brandaktuell ist, aber auch jene Stufe, in der sich die Jugendlichen mit sich selber auseinandersetzen und Queers möglicherweise auch über ein Coming Out nachdenken.

Auch ein LGBTI+ Support Guide wurde von der Webseite genommen. Wie die Schulleitung jedoch erklärt, sei es ganz klar, dass man nichts an der Unterstützung für queere Schüler:innen ändern werde. Sie erwarte, dass sich immer noch alle LGBTI+ Schüler:innen psychisch und physisch sicher fühlen an der Schule, und sie habe dies auch bei den Schulmitarbeitenden angesprochen, dass sie dies berücksichtigen, aber alles im Rahmen der Gesetze und der Würde der Schüler:innen.