USA: Schule verweist Studierenden - wegen dessen Coming out
Sind Sie Christ, fragte die Mutter den neuen Schulleiter Tony Jeffrey. Jesus würde das nicht machen, was sie gerade tun. Doch Jeffrey erklärte schlicht, dass er genau das mache, was Jesus auch tun würde. Die Mutter des 17-jährigen Devin Bryant ist noch immer wütend über den Anruf des Schulleiters, mit welchem dieser ihr eröffnete, dass ihr Sohn nicht mehr länger die Covenant Christian Academy in Dallas im US-Bundesstaat Texas besuchen darf. Beide Kinder von Consolata Bryant besuchten den Ort bereits seit dem Kindergarten, und für Devin wäre es nun nur noch das Abschlussjahr gewesen.
Den Anfang nahm alles im vergangenen Jahr, als Devin mit einem Instagram Post sein Coming out hatte. Wie seine Mutter erklärt, habe sie zwar einmal eine Glaubenserklärung unterzeichnet, in welcher auch das Verbot von Homosexualität aufgeführt gewesen sei, sowie das Verbot von Sex vor der Ehe, doch Devin habe seit seinem Coming out nie Probleme deswegen gehabt, und auch nie über Sex gesprochen. Der Teenager erklärt zudem, dass sogar die Lehrer ihn unterstützt haben. Sie seien stolz auf ihn gewesen, dass er das Coming out gewagt habe. Von der Schulleitung habe er auch nie etwas gehört. Er hätte zwar ein Meeting gehabt, doch dieses sei wegen Corona abgesagt worden.
An der Covenant Christian Academy ist es Tradition, dass die Studierenden im letzten Schuljahr ein Design für ihren eigenen, gemieteten Parkplatz auf dem Schulgelände entwerfen und dieses einreichen. Devin reichte folgenden Satz ein: "Super Hot, Fun, Attractive, Fast-driving, Insane, Very Smart, Outgoing, Party Freak, Young, Gay (as in happy don’t worry lol), Pretty, Reckless, Humble, Pyromaniac, Fun, Gay (as in homosexual this time, sorry) Person Parking Only." Als seine Mutter darauf zur Schule fuhr, um den Parkplatz zu bezahlen, erfuhr sie, dass Devins Design wegen dem Wort "Gay" abgelehnt wurde. Nur zwei Tage später erhielt die Mutter darauf den Anruf, dass Devin nicht mehr länger an die Covenant Christian Academy gehen dürfe. Nochmals ein paar Wochen später schickte nun der Schulleiter einen Brief an alle Eltern, in welchem er nochmals darlegt, weshalb Devin der Schule verwiesen wurde.
Devin und seine Mutter zeigen sich überrascht über diesen Schritt der Schule, denn Devin hatte gute Noten, war aktiv im Theater, beim Sport und im Kunstunterricht. Dies schrieb der Schulleiter sogar in seinem Elternbrief, in welchem er über Devins Verweis informierte. Doch der Jugendliche macht sich auch Sorgen, nicht um sich selber, sondern um andere queere Jugendliche, welche an die Covenant Christian Academy gehen. An der Schule werde den LGBTI+ Studierenden nie Hoffnung für eine Beziehung mit Christus gegeben, kritisiert er. Es mache ihm Angst, wenn ein anderes Kind der Schule sein Coming out haben werde. Devin sagt dies aber auch aus einem ganz anderen Grund, denn er ist sich durchaus bewusst, dass nicht alle Jugendlichen Familien haben, welche sie so unterstützen wie seine.
Devin selber geht nun für sein letztes Schuljahr in eine öffentliche Schule, und er hofft, dass er die Abschlussprüfungen gut hinter sich bringt. Hass oder negative Gefühle habe er gegenüber seiner früheren Schule keine, denn er wisse, dass er es auch so gut machen werde...