USA: Sperrt das Oberste Gericht den Zugang zur kostenlosen PrEP?
Ihre feindlichen Absichten will eine kleine Gruppe von Unternehmen in Texas nicht einmal verstecken, sondern sie argumentieren ganz offen, dass sie mit ihrem Anliegen gegen queere Menschen und ihren Lebensstil vorgehen wollen. Mit ihrem Antrag wollen sie erreichen, dass Krankenversicherungen unter anderem nicht mehr verpflichtet sind, die Zahlung von PrEP übernehmen zu müssen. Dies ist im Affordable Care Act, besser bekannt als „Obamacare“, so vorgesehen.
Die Gegner dieser Praxis erklären dabei ganz unverblümt, dass sie „homosexuelles Verhalten, Prostitution, sexuelle Promiskuität und intravenösen Drogenkonsum“ nicht weiter fördern wollen. Sie haben daher das Oberste Gericht der USA aufgefordert, sich dem abzunehmen, und die Richter sind darauf eingetreten.
Diese Argumentation ist nicht neu, und sie zeigt einmal mehr, dass insbesondere schwuler Sex nach wie vor stigmatisiert wird. Dies zeigt auch ein Blick in die sozialen Medien, wo die unterschiedlichsten Ansichten in Bezug auf PrEP diskutiert wurden. Dabei zeigte sich schnell, dass sich vor allem die Gegner der Finanzierung von PrEP meist von LGBTI+ Feindlichkeit und Rassismus leiten liessen. Hinzukamen aber auch moralische Standpunkte.
PrEP wurde im Jahr 2012, zumindest in den USA, eingeführt und hat seither mitgeholfen, insbesondere schwulen Männer wieder etwas mehr Freiheit zurückzugeben, wenn es um Sex geht. Da PrEP eine Infektion mit dem HI-Virus um mehr als 99 Prozent verhindern kann, ist die Angst diesbezüglich gewichen. Hinzukommt, dass damit auch die Zahlen bei den Neuinfektionen teilweise stark rückläufig sind. Als Ziel gilt nach wie vor, dass es bis ins Jahr 2030 keine HIV-Neuinfektionen mehr geben soll. Dies kann aber nur mit PrEP erreicht werden, sind sich auch die Experten sicher. Der kostenlose Zugang ist daher ein entscheidender Faktor dazu.
Dass PrEP zudem dabei hilft, Kosten zu sparen, auch bei den Versicherern, liegt auf der Hand, denn das Medikament ist deutlich günstiger als eine lebenslange HIV-Behandlungen.
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