USA: Transporter fährt in Pride - ein Toter, zwei Verletzte

USA: Transporter fährt in Pride - ein Toter, zwei Verletzte
Ein Mann mit einem Kleintransporter fuhr in die Gay Pride in Wilton Manors nahe Fort Lauderdale im US-Bundesstaat Florida. Eine Person kam dabei ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelt, wird derzeit abgeklärt, wobei sich die Zeichen mehren, dass es ein tragischer Unfall war.

Der Vorfall ereignete sich an der Stonewall Pride Parade in Wilton Manors in der Nähe von Fort Lauderdale. Dabei raste ein Mann mit einem Kleintransporter eines Umzugsunternehmens in die Parade und tötete eine Person und zwei weitere Personen wurden verletzt. Laut Zeugenaussagen fuhr er nur knapp an einem Cabriolet der Kongressabgeordneten Debbie Wasserman Schultz vorbei. Danach habe er ein Tor durchbrochen und sei bei einer Landschaftsgärtnerei zum stehen gekommen.

Ob es ein Unfall oder doch ein gezielter Anschlag war, wird derzeit abgeklärt. Der Fahrer wurde von der Polizei festgenommen und er trug ein T-Shirt des Fort Lauderdale Gay Men's Chorus. Er soll der Polizei erklärt haben, dass es ein Unfall war. Auch der Kleintransporter soll mit Pride-Fahnen geschmückt gewesen sein. 

Der offen schwule Bürgermeister von Fort Lauderdale, Dean Trantolis, welcher ebenfalls an der Pride war, sprach hingegen in einem ersten Interview direkt nach dem Vorfall davon, dass es eine absichtliche Tat war. Es sei eine terroristische Attacke gegen die LGBTI+ Community gewesen - eher nicht ein Unfall. Die Tat sei direkt gegen eine Person gerichtet gewesen, welche jedoch glücklicherweise verfehlt wurde, doch er habe zwei andere Personen getroffen, so Trantalis. Als Ziel meinte er Kongressabgeordnete Wasserman Schultz.

Der Bürgermeister von Wilton Manors, Scott Newton, bestätigte kurz nach dem Vorfall, dass die Pride gestoppt und abgesagt wurde. Der Polizeichef der Stadt, Chris Caputo, erklärte hingegen, dass es zunehmend mehr nach einem Unfall aussehe.

Florida zeigt sich aktuell politisch tiefgespalten. Auf der einen Seite Städte wie Fort Lauderdale, welche äusserst LGBTI+ freundlich sind, und auf der anderen Seite der Bundesstaat Florida, welcher derzeit zahlreiche Schritte vollzieht, welche sich direkt gegen die Community richten. Just zum Start des Pride Month führte Gouverneur Ron DeSantis ein Gesetz ein, welches sich gezielt gegen trans Jugendliche richtet, wenige Tage später strich er Gelder für LGBTI+ Projekte, darunter für die Opfer des Anschlags auf den Pulse Club vor fünf Jahren, und die Regierung verbot es zudem der Stadt Jacksonville, Brücken in Regenbogenfarben zu beleuchten.