USA: Über 50 Verhaftungen bei Protest gegen Anti-LGBT-Gesetz

USA: Über 50 Verhaftungen bei Protest gegen Anti-LGBT-Gesetz
Hunderte von Schwulen, Lesben und Transgender haben sich mit ihren Familien und Freunden vor dem Parlamentsgebäude in Raleigh im US-Bundesstaat North Carolina versammelt um ihrem Unmut gegenüber den neuen Anti-LGBT-Gesetzen freien Lauf zu lassen. Etwas mehr als fünfzig von ihnen sind dann auch ins Gebäude gegangen und haben sich geweigert, dieses wieder zu verlassen. Darauf griff die Polizei hart durch und verhaftete mindestens 54 Demonstranten.

18 der Verhafteten hätten gegen die Hausordnung verstossen, hiess es von der Polizei, und die restlichen Personen, welche ebenfalls abgeführt wurden, hätten sich geweigert, das Gebäude zu verlassen, als es am Abend hätte geschlossen werden sollen, erklärte Scott Cameron, zuständiger Polizist im Parlamentsgebäude. Alle bis auf eine Person würden wegen Hausfriedensbruch angeklagt, führte Polizeichef Martin Brock weiter aus.

Die Proteste vor dem Parlamentsgebäude in Raleigh, der Hauptstadt des US-Bundesstaats North Carolina, haben bereits am Morgen begonnen, als sich rund 200 Personen auf dem Platz vor dem alten Capitol versammelten. Es wurden auch Reden gegen das neu eingeführte Gesetz mit dem Titel House Bill 2 gehalten, welches Schwule, Lesben und Transgender offen diskriminiert. Bis am Nachmittag wuchs die Zahl der Demonstranten dann auf 600 bis 800 Personen an. Auf der anderen Seite des Gebäudes versammelten sich zudem ein paar hundert christliche Konservative, welche Gouverneur Pat McCrory dafür lobten, dass er eben jenes Gesetz verabschiedet hat und damit in Kraft treten liess.

Vor Ort war auch Joaquin Carcano, ein Transmann, welcher das Gesetz auch vor Gericht anfechtet und einen entsprechenden Prozess angestrebt hat. Diese Gesetz diskriminiere und marginalisiere die Trans-Community, welche schon jetzt jeden Tag für ihr Überleben kämpfen müsse. Ihre Privatsphäre und Sicherheit zähle auch etwas, führt Carcano weiter aus, denn ihr Recht, sich sicher und beschützt zu fühlen, behindere die Rechte von niemand anderem.

Unterstützung erhielten die Demonstranten auch von den Demokraten, welche zuvor einen entsprechenden Vorstoss einreichten um den umstrittenen House Bill 2 wieder aufzuheben. Derweil verstrickt sich Gouverneur Pat McCrory in immer neue Verschwörungstheorien: So soll die Demokraten zusammen mit der LGBT-Organisation Human Rights Campaign das Ziel verfolgen, ihn durch die Kontroverse um den HB 2 aus dem Amt zu drängen.