USA: Washington macht queerinklusiven Schulunterricht obligatorisch
Wenn Schüler:innen sich mit dem verbunden fühlen, was sie lernen, dann sind sie auch automatisch besser, erklärte der demokratische Senator Marko Liias. Er lobte den Schritt, den der Bundesstaat nun vollzogen hat, da dies auch zu besseren schulischen Leistungen und zu einem besseren allgemeinen Wohlbefinden führen werde. Gegenläufig dem nationalen Trend hat Washington State nämlich den queerinklusiven Schulunterricht eingeführt.
Sieben Bundesstaaten haben bereits sogenannte Don‘t Say Gay-Gesetze mit einschneidenden Zensurmassnahmen eingeführt, wodurch Themen rund um die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität aus den Schulzimmern verbannt wurden. In fünf Bundesstaaten der USA gibt es zudem Gesetze, wonach die Schulbehörden respektive die Lehrer:innen die Eltern vorgängig informieren müssen, wenn LGBTI+ Themen unterrichtet werden, damit sie ihre Kinder allenfalls von diesen Schulstunden dispensieren lassen können.
Washington entschied sich aber für das genaue Gegenteil, auch gegen den nationalen Trend, und verpflichtet alle Schulbezirke im Bundesstaat mit einem neuen Gesetz, dass sie im Schulunterricht auch die Geschichte, das Mitwirken und die Perspektive von queeren Menschen miteinbeziehen müssen.
Bereits zuvor war im Lehrplan vorgesehen, dass marginalisierte Gruppen mit einbezogen werden müssen, doch dies bezog sich auf indigene Völker und auf Menschen, welche der Sklaverei ausgesetzt waren. Der Einbezug der LGBTI+ Community fehlte bislang, wird nun aber explizit im neuen Gesetz erwähnt. Gouverneur Jay Inslee hat das entsprechende Gesetz nun mit seiner Unterschrift in Kraft treten lassen.
Die meisten Lehrer:innen begrüssen dieses Gesetz, da sie damit in ihrer Arbeit unterstützt werden und die aktuelle Situation damit auch beruhigt wird, gerade auch weil diese Themen derzeit in den USA derart hitzig und mitunter hasserfüllt diskutiert werden. Selbst in Washington, der als fortschrittlich gilt in Bezug auf die Rechte für queere Menschen, würden Lehrpersonen via Medien immer wieder mit LGBTI+ feindlicher Rhetorik konfrontiert, wodurch sie sich zuvor Sorgen machten, ob sie ebenfalls in Probleme geraten könnten, wenn sie diese Themen unterrichten. Den Lehrer:innen werde damit quasi zugesichert, dass diese Anliegen mit den Werten des Bundesstaats übereinstimmen.
Die Schulbezirke haben nun bis zum 1. Oktober 2025 Zeit um ihre Lehrpläne entsprechend anzupassen.