VAE: Kein grosses e-Sports-Turnier in Abu Dhabi aus Rücksicht auf LGBTI+
Man habe sich mit lokalen Vertretern, mit der Regierung der Vereinten Arabischen Emirate (VAE) und mit den e-Sportsvereinen des Landes getroffen und lange Diskussionen geführt, erklärte Ubisoft, der Game-Hersteller von Rainbow Six Siege, welcher auch für die Organisation der Turniere verantwortlich ist. Es gebe eine stark wachsende Game Community in Nordafrika und im Mittleren Osten, und dies wollte man mit einem Turnier vor Ort feiern.
Man habe von allen beteiligten Parteien vor Ort Zugeständnisse erhalten, erklärt Ubisoft nun, dass wirklich alle, egal wessen Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung, kulturellen Hintergrund oder individuellen Merkmalen, an diesem Turnier mit dabei sein dürfen und willkommen geheissen werden. Man habe gleichzeitig aber auch jene Stimmen gehört, welche den Entscheid, ein Turnier in Abu Dhabi durchzuführen, nicht gut heissen.
Und das waren viele: Insgesamt haben rund 13‘600 Personen eine Online-Petition unterzeichnet, mit welcher sie eine Verlegung der Turniers verlangten. Sie machten dabei darauf aufmerksam, dass LGBTI+ in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgepeitscht werden, Bussen erhalten oder gar Konversionstherapien oder chemischen Kastrationen unterzogen werden, ganz zu schweigen von Ehrenmorden und Selbstjustiz.
Die Kritik hat gewirkt und wie Unisoft weiter mitteilt, habe man sich aus diesem Grund entschieden, das Turnier im August 2022 zu verlegen. Wo das Turnier nun stattfinden soll, sei derzeit jedoch noch nicht klar.
Jedes Emirat kennt seine eigenen Gesetze, wenn es um Homosexualität geht. Die Strafgesetze folgen dabei der Scharia. In Abu Dhabi stehen auf gleichgeschlechtliche Handlungen bis zu 14 Jahre Haft.