VATIKAN: Papst entlässt rechtsextremen Bischof in Texas
Konservativer und extremer als Bischof Joseph Strickland geht es kaum. Im Amerika in der Zeit nach Präsident Donald Trump ist er zu einer besonders lauten Stimme der rechtsextremen MAGA-, der Make America Great Again-Bewegung geworden, und bereits die jüngsten, äusserst zaghaften Öffnungen der katholischen Kirche durch den Papst waren ihm ein Dorn im Auge. Aus diesem Grund hat er sich auch immer öfters öffentlich gegen den Papst und dessen Ansichten gestellt.
Dass die Messen in der Landessprache und nicht mehr in Latein abgehalten werden, war für Strickland ebenso falsch, wie ihm die Einstellung des Papstes gegenüber Scheidungen und der Rolle queerer Menschen und der Frauen in der Kirche zu liberal sind. Er warf dem Papst sogar vor, die katholische Kirche mit seiner offenen Einstellung zu untergraben. Um seine Haltung gegenüber der Kirche kundzutun hatte er Radioshows, nutzte er die Sozialen Medien und war auch sonst omnipräsent in den diversen Kanälen rechtsextremer Medien.
Als er den Papst nun immer heftiger kritisierte und ihn mit schweren Anschuldigungen verunglimpfte, griff der Vatikan nun durch und enthob Bischof Joseph Strickland seines Amtes. Dies war zugleich ein gefundenes Fressen für die Anhänger Stricklands, welche den Papst mit schweren Unterstellungen weiter angriffen. Es ist nicht davon auszugehen, dass es mit diesem Schritt nun ruhiger wird in diesem Teil des ländlichen Texas. Der ehemalige Bischof verfügt über enorm viele Anhänger in den Sozialen Medien und wird dort wohl weiter seine Botschaften kommunizieren.
Dass der Papst einem amtierenden Bischof sein Vertrauen entzieht und ihn entlässt, passiert enorm selten. Viel häufiger werden sie in andere Regionen versetzt. Das Verhalten von Strickland liess dem Papst aber offenbar keine andere Wahl, da auch die Forderungen nach dessen Absetzung innerhalb der katholischen Kirche immer lauter wurden.
Bereits vor einigen Wochen hat sich der Papst überraschend offen gegen Amerikas uktrakonservativen Kirchenmitglieder ausgesprochen. Sie seien mit ihrer Haltung vom rechten Weg abgekommen, erklärte er damals.