WELTWEIT: Offenbar neue Welle an Zensur beim Social Media-Giganten Meta gestartet
Schon bevor die aktuelle Regierung ihre Arbeit aufgenommen hat, kündigte Meta an, die Meinungsfreiheit besser schützen zu wollen und neu auch unliebsame Meinungen auf ihren Plattformen zuzulassen. So wurden etwa auch klar LGBTI+ feindliche Aussagen wieder erlaubt und nicht mehr als Hasskommentare eingestuft.
Nach einer ersten grossen Welle vor rund einem Jahr, als Meta laut dem Guardian zahlreiche Organisationen mit dem sogenannten Shadowbanning belegt hat, soll es seit Oktober zu einer weiteren, grossen Zensurwelle gekommen sein. Wie Aktivist:innen berichten, sollen diesmal vor allem Gruppen aus Europa sein, sowie einige aus Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten, welche Frauen in Bezug auf Abtreibungen beraten, betroffen sein.
Deren Konten sollen dabei ganz entfernt oder zumindest eingeschränkt worden sein. Unter Shadowbanning wird die starke Einschränkung der Reichweite von Konten verstanden. Dies kann unter anderem über den Algorithmus der Plattformen geschehen ohne dass die Inhaber:innen der Konten überhaupt etwas mitbekommen.
Paige Collings von der Electronic Freedom Foundation untersucht die Entwicklungen diesbezüglich bei Meta. Gegenüber dem Bay Area Reporter erklärte sie, dass die Zensur queerer Inhalte seit dem Wahlsieg von Donald Trump im November 2024 bei Instagram spürbar zugenommen habe. Sie bezichtig die Meta-Plattform zudem, dass sie LGBTI+ Inhalte algorithmisch unterdrücke.
Man habe einen deutlichen Anstieg an Kontosperrungen feststellen können, und zwar weltweit und nicht nur in den USA, heisst es auch von der gemeinnützigen Organisation Repro Uncensored. 2024 seien 81 Accounts von Organisation rund um Fortpflanzungsmedizin gesperrt oder eingeschränkt worden, und in diesem Jahr waren es bereits mehr als 200. Nach öffentlichem Druck seien einige von Meta wieder entsperrt worden, doch dieser Prozess daure jeweils sehr lange.
Meta wiederum weist sämtliche Vorwürfe in diese Richtung als haltlos zurück und erklärt in einer Stellungnahme, dass alle Organisationen und Einzelpersonen den gleichen Regeln unterliegen. Man habe auch die Regeln etwa in Bezug auf Abtreibungsmedikamente nicht geändert. Die Werbung für entsprechende Gesundheitsdienstleistungen, sowie die Debatten und Diskussionen seien erlaubt.