WELTWEIT: WikiLeaks hat schwule Männer in Saudi Arabien geoutet

WELTWEIT: WikiLeaks hat schwule Männer in Saudi Arabien geoutet
Wie nun bekannt wurde, hat WikiLeaks in mehreren Fällen bei der Veröffentlichung von Dokumenten nicht die nötige Vorsicht walten lassen und schwule Männer in Saudi-Arabien geoutet - ein Land, in welchem auf Homosexualität die Todesstrafe steht.

Bei der Veröffentlichung von geheimen Dokumenten nimmt es WikiLeaks offenbar nicht so genau mit der Diskretionen bei privaten Angaben zu Personen, welche mit der eigentlichen Mission der Organisation eigentlich rein gar nichts zu tun haben. Dafür musste WikiLeaks jetzt heftige Kritik einstecken, denn wie nun bekannt wurde, hat die Gruppierung in mehr als nur einem Fall schwule Männer aus Saudi Arabien geoutet. Diese Leben notabene in einem Land, in welchem die Todesstrafe auf Homosexualität gilt.

Die Kritiker werfen WikiLeaks vor, zuwenig Zeit dafür aufzuwenden, um die persönlichen Informationen von Personen zu überprüfen, welche mit der eigentlichen Mission der Organisation - "We open Governments" - nichts zu tun haben. Wie die AP berichtet, gebe es bei den Dokumenten, welche durch WikiLeaks veröffentlicht werden, einen erschreckend hohen Anteil an "Kollateralschäden". So würden nicht nur unschuldige Personen geoutet, sondern, es werden auch überlebende Opfer sexueller Gewalt, kranke Kinder und psychisch Kranke der Öffentlichkeit bekannt gegeben.

Wie die AP weiter berichtet, sei von einem schwulen Mann alles veröffentlicht worden, von der Wohnadresse über die Telefonnummer bis hin zu Details zu seiner Familie. Ein anderer Mann, so heisst es in einem Dokument von WikiLeaks, sei wegen sexueller Abweichungen festgenommen worden, eine häufig gebrachte Umschreibung für Homosexualität in Saudi-Arabien.

Diese Fälle haben sich erst in jüngerer Zeit ereignet. In der Vergangenheit sei WikiLeaks vorsichtiger mit solch persönlichen Daten umgegangen. So habe Julian Assange früher selber verlauten lassen, dass man besondere Richtlinien betreffend persönlichen Angaben habe. So würden beispielsweise keine Arztgeheimnisse verletzt.

Bis jetzt ist nicht bekannt, ob WikiLeaks auch noch LGBTs in anderen, homophoben Ländern geoutet hat.