WIRTSCHAFT: Grindr-Aktie legte nach dem Börsenstart massiv zu

WIRTSCHAFT: Grindr-Aktie legte nach dem Börsenstart massiv zu
Mit einem riesigen Grindr-Logo an der Fassade der Wall Street in New York, sowie mit einer Regenbogenfahne neben der amerikanischen Flagge, feierte die queere Dating App den Börsenstart ihrer Aktie - und es ging gleich mächtig los.

Nachdem die Fusion mit einer Übernahmegesellschaft und alle Vorbereitungen für den Börsengang abgeschlossen werden konnten, war es am Freitag soweit: Die queere Dating App Grindr eroberte die New Yorker Börse. Dort wo sonst die übergrosse US-Fahne an der Fassade der New Yorker Stock Exchange in der Wall Street prangt, hing diesmal ein riesiges Grindr-Logo, und selbst auf dem Parkett war die App mit ihrem Logo überall ersichtlich. Daneben waren auch Queer Artists und Drag Queens mit von der Partie um etwas Glitter und Glamour in die heiligen Hallen der Wall Street zu bringen.

Der ganze Aufwand für den Börsengang schien sich denn auch ausbezahlt zu haben, zumindest für die Aktionäre. Während die Aktie bei 16.90 US-Dollar, rund 16.10 Schweizer Franken, startete, so schoss sie rasend schnell um über 300 Prozent auf einen Höchststand von 71.51 US-Dollar, rund 68.20 Franken. Danach ging der Preis wieder runter und blieb schliesslich bei 36.50 US-Dollar, rund 34.80 Franken, stehen, was immer noch mehr als einer Verdoppelung entspricht.

Grindr rechnete ursprünglich mit einem Erlös von 384 Millionen US-Dollar, rund 366 Millionen Franken, da sich aber offenbar viele Aktionäre entschieden, ihre Investitionen vorzeitig zurückzunehmen, da die Fusion abgeschlossen ist, sank die Summe schliesslich auf 284 Millionen Dollar, rund 271 Millionen Franken.

Grindr wurde im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben täglich von 11 Millionen Usern genutzt, welche pro Tag über 260 Millionen Nachrichten verschickt haben. Zuletzt ist Grindr aber auch in die Kritik geraten und sogar Boykott-Aufrufe wurden laut, da der neue CEO des Unternehmens, George Arison, welcher den Posten am 19. Oktober dieses Jahres übernahm, offenbar US-Politiker unterstützt, welche für ihre eigene LGBTI+ feindliche Haltung bekannt sind. Darunter ist etwa der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, und der Gouverneur von Virginia, Gleen Youngkin, aber auch Donald Trump soll er schon via Twitter gelobt haben.