Unmasked: "Ich freue mich auf den Neustart."

Wie alle Coiffeure, so musste auch Alessandro Cecca seinen "Haarsturm" im Zürcher Niederdorf vorübergehend schliessen. Wie er den anfänglichen Schock verdaut hat und nun, da der Neustart in Sicht ist, dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen konnte, erzählt er uns im Interview für Unmasked...

Kannst Du dich selber kurz vorstellen:
Ich bin Alessandro Cecca und seit fast 20 Jahren habe ich meinen Coiffeursalon Haarsturm im Zürcher Niederdorf in der Nähe des Central.

Wie bist Du von der aktuellen Lage selber betroffen? Wie gehst Du damit um?
Durch den Bundesratsbeschluss musste ich, wie alle anderen, auch meinen Coiffeursalon schliessen. Am Anfang, als die Massnahme bekanntgegeben wurde, war ich überrascht und schockiert und stand vor vielen Fragezeichen. Ich habe mich aber schnell wieder gefasst, da man die Situation nicht ändern kann. Einfach positiv denken, und so ist es für mich auch wie Ferien. Seit ich als Coiffeur arbeite, hatte ich noch nie sechs Wochen Ferien am Stück. Ich konnte meine Batterien wiedermal richtig aufladen. Ich war trotzdem ab und zu im Laden um Produktbestellungen für meine Kund*innen vorzubereiten und um das Lokal auf Vordermann zu bringen. Seit ich nun weiss, dass ich den Laden bald wieder öffnen darf, bin ich total im Restart-Modus. Ich muss aber dazu sagen, dass ich über die Jahre auch ein finanzielles Polster aufbauen konnte, was sicher nicht bei allen der Fall war. Nun bin ich aber doch sehr froh, dass der Lockdown endlich wieder etwas gelockert wird und ich in wenigen Tagen wieder arbeiten darf.

Wie siehst Du der Zukunft entgegen, welche Unterstützung würdest Du dir wünschen?
Mein Lokal gehört der Stadt Zürich, aber bislang habe ich noch nichts von einer Mietreduktion gehört. Ich habe aber bereits nachgefragt, und man hat mir gesagt, dass man alle Gesuche bearbeite, und dass ich mich noch etwas gedulden müsse. Zudem habe ich auch Kurzarbeit beantragt. Diese wurde bereits genehmigt und ich musste darauf noch weitere Formulare ausfüllen und nun heisst es auch dort: Abwarten...

Ab Ende April kannst Du wieder loslegen: Mit welchem Gefühl gehst Du zur Arbeit nach der langen Zeit des Social Distancing?
Social Distancing geht natürlich beim Coiffeur nicht. Ich werde aber sicher derzeit auf die üblichen Umarmungen zur Begrüssung verzichten. Dazu werde ich mich an die Massnahmen halten, welche dann gelten werden: Handschuhe und Gesichtsmaske tragen, Einwegmäntel verwenden, Desinfektionsmittel nutzen um die Plätze zu reinigen und anderes mehr. Ich werde auch Masken für Kunden bereit halten, falls sie dies wünschen. Meine oberste Priorität gilt natürlich den Kunden, dass sie sich bei mir sicher fühlen. Als weitere Massnahmen dürfen bei mir im Laden nie mehr als vier Personen sein, zudem kann nur mit Karte bezahlt werden und auch Zeitschriften sind momentan tabu. Die Getränke serviere ich zudem vorderhand nur aus Einwegbechern, denn die Zeit, das Geschirr auch noch abzuwaschen, wird mir sicherlich fehlen. Bereits jetzt bin ich ab Start bis Ende Mai vollständig ausgebucht und ich freue mich somit auf den Neustart.

Was wünscht Du Dir von uns allen und was würdest Du uns gerne mit auf den Weg geben?
Dass wir mehr aufeinander schauen, aufeinander Acht geben, und dass wir uns gegenseitig helfen. Wir sitzen alle im selben Boot, und da sollte es keinen Platz für Egoismus geben - auch über die Coronakrise hinaus.

Mehr Infos zum Haarsturm findest Du auf der Webseite oder auch auf Instagram und Facebook.

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