ÄGYPTEN verneint die Existenz von LGBTI+ im eigenen Land
Es sind deutliche Worte, welche der UN-Menschenrechtsrat an Ägypten gesendet hat: Die Verhaftung und die Diskriminierung von LGBTI+ im Land müsse sofort aufhören. Die Antwort der Regierung war denn umso überraschender: Nicht nur weigerte man sich den Forderungen nachzukommen, sondern, man anerkenne die Begriffe, welche genannt wurden, gar nicht erst an. Damit verneint Ägypten die Existenz von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, sowie trans und inter Menschen im eigenen Land, wie die Organisation Human Rights Watch (HRW) erklärt. So würde damit mit dem Leben von LGBTI+ gespielt, gerade jetzt durch das sich rasant ausbreitende Coronavirus.
Dass die Situation durchaus ernst ist für die LGBTI+ Community, zeigt die jüngere Vergangenheit mehr als deutlich: So wurden bereits Hunderte von Ägypter*innen aufgrund ihrer tatsächlichen oder ihrer vermuteten, sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verhaftet - insbesondere schwule und bisexuelle Männer. Dies geschieht, obwohl es kein explizites Gesetz gegen Homosexualität oder gleichgeschlechtliche Aktivitäten gibt. Die Regierung kann per Gesetz einzig, unmoralisches Verhalten ahnden.
Seit die Verfolgung im Jahr 2013 begann, sind queere Menschen Opfer von Gewalt und gar Folter geworden. Sie wurden verhaftet, und um ihre angebliche Homosexualität zu beweisen, wurden Männer erniedrigenden Analuntersuchungen unterzogen. LGBTI+ wird zudem der Zugang zum Gesundheitssystem massiv erschwert, was gerade in Zeiten von Corona fatale Auswirkungen haben kann, aber auch in Bezug auf andere, sexuell übertragbare Krankheiten.
Anerkennen will Ägypten die Probleme nicht, und erklärt in einem Menschenrechtsbericht selber, dass man die Rechte aller wahre, und dies ohne Diskriminierungen. Auch der Aufruf der Afrikanischen Kommission für Menschen- und Volksrechte, dass LGBTI+ nicht diskriminiert, sondern geschützt werden sollen, prallt am Land ab. Auch, wenn Ägypren dieser Kommission eigentlich ebenfalls unterstellt wäre...