BELGIEN: Ehepaar wegen Anschlagsplänen auf LGBTI+ Bar zu langen Haftstrafen verurteilt
Es war im Frühjahr 2023 als sich das Ehepaar tschetschenischer Herkunft zu radikalisieren begann. Darauf wurde der 26-jährige Mann auch von den Ermittlungsbehörden ins Visier genommen. Er trat über Telegram mit der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Kontakt und wollte sich auf diese Weise Informationen über die Durchführung von Attentaten beschaffen. Bereits im Sommer des gleichen Jahres wollten sie ihre Anschlagspläne in die Tat umsetzen.
Wie die Ermittlungsbehörden mitteilten, habe man den Mann festnehmen können, als er sich Waffen besorgen wollte und dabei an einen verdeckten Ermittler geriet. Die Beiden hätten Kontakt gehabt, dann habe er eine Waffen gekauft und zusätzlich auch noch eine Kalaschnikow und Granaten bestellt. Um die Waffen zu lagern, hat das Ehepaar offenbar auch bereits eine Garage gemietet. Dies zeige, dass die Anschlagspläne bereits weit fortgeschritten waren, so die Ermittler.
Wie die Behörden weiter mitteilen, war es offenbar das Ziel, einen Anschlag auf das jüdische Viertel in der belgischen Grossstadt Antwerpen zu verüben, sowie auf eine LGBTI+ Bar. Weiter hätten sie noch zusätzlich, kleinere Anschläge auf Orte in ihrer Umgebung verüben wollen. Auf koordinierte Weise hätte es auf öffentlichen Plätzen so viele Opfer wie möglich geben sollen, erklärte die Staatsanwaltschaft während dem Prozess vor dem Strafgericht Brügge.
Die Staatsanwaltschaft forderte für das in Menen an der Grenze zu Frankreich wohnhafte Paar eine Gefängnisstrafe von 18 Jahren, sowie eine Geldbusse von 12'000 Euro, rund 11'200 Schweizer Franken. Die Richter verurteilten den Ehemann nun schliesslich zu 15 Jahren Haft und seine 35 Jahre alte Frau zu acht Jahren.