BRASILIEN: Bolsonaro schiesst erneut gegen LGBTI+

BRASILIEN: Bolsonaro schiesst erneut gegen LGBTI+
Jair Bolsonaro nahm Einfluss auf die Banco do Brasil, welche einen Werbespot mit einer Transperson ausstrahlte, und diesen nach der Kritik des Staatspräsidenten wieder zurückzog. Der Marketingchef erhielt darauf gar die Kündigung. Diese Attacke gegen die Community geschah nur kurz nachdem Bolsonaro erklärte, dass sich sein Land nicht zu einem queeren Ferienparadies entwickeln dürfe, denn man habe schliesslich Familien, die hier leben...

Jair Bolsonaro macht seinem Ruf alle Ehre und schiesst erneut scharf gegen die LGBTI+ Community. So erklärte er, dass sich Brasilien nicht zu einem queeren Ferienparadies entwickeln dürfe. Wer immer nach Brasilien komme um Sex mit einer Frau zu haben, der solle dies tun, so der Präsident, doch man dürfe nicht als Paradies für die Schwulenwelt bekannt werden, für den schwulen Tourismus. Man habe schliesslich Familien hier.

Doch dies war nicht die einzige Attacke Bolsonaros gegen die Community in den vergangenen Tagen. Wie die Banco do Brasil gegenüber der AFP bestätigt, habe man einen Werbespot zurückgezogen, nachdem sich Jair Bolsonaro höchstpersönlich darüber beschwert habe, dass darin eine Transfrau zu sehen war. Der Präsident habe sich direkt bei Rubem Novaes, dem Direktor der staatlichen Bank gemeldet. Doch nicht nur wurde der Werbespot abgesetzt, der Marketingchef der Banco do Brasil wurde darauf gar kurzerhand entlassen. Der Werbespot zeigte verschiedene junge Menschen und deren Leben, darunter auch jenes einer schwarzen Transfrau.

Jair Bolsonaro, gerne als Trump der Tropen bezeichnet, ist bekannt für seine homo- und transphobe Art, und damit bereitet er nicht nur LGBTI+ und Menschenrechtsorganisationen grosse Sorgen. Brasilien hat schon heute die weltweit höchste Mordrate in Bezug auf homo- und transphobe Gewaltverbrechen. Die Attacken Bolsonaros dürfte die Situation weiter verschlimmern. Zudem hat er angekündigt, dass der Staat die retroviralen Medikamente für HIV-Positive nicht mehr weiter unterstützen solle. Dies hätte verheerende Folgen auf die brasilianische Volksgesundheit.