CHINA: Aussagen über Affenpocken empören die Welt
Laut dem amerikanischen Center for Disease Control and Prevention (CDC) gab es bislang etwa 61‘300 Fälle von Affenpocken weltweit, seit sich das Virus in diesem Frühling grossflächig zu verbreiten begann. Aufgrund der zunehmenden Reisetätigkeit hat sich das Virus auch bereits in viele Teile der Welt verbreitet, und ist nun seit wenigen Tagen auch offiziell in China nachgewiesen und bestätigt worden.
Der erste Fall betrifft einen Mann in der Millionenmetropole Chongqing, der aus dem Ausland eingereist ist. Der Vorsitzende der Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention, Wu Zunyou, nutzte den Fall denn auch gleich um auf Weibo, einer chinesischen Social Media-Plattform, Stimmung gegen Ausländer zu machen.
So rät Wu in einem Post, dass die chinesische Bevölkerung Kontakt mit Ausländer:innen vermeiden solle. Um einer möglichen Infektion mit Affenpocken vorzubeugen, und für einen gesunden Lebensstil, sei es empfohlen, auf Haut zu Haut-Kontakt mit Ausländer:innen zu verzichten, schrieb er wortwörtlich. Neben Ausländer:innen solle man zudem darauf verzichten, Personen zu berühren, welche in den vergangenen drei Wochen im Ausland waren. Weiter schreibt er, dass es jetzt wichtig sei, die Überwachung und die Prävention bezüglich Affenpocken in der Gesellschaft zu verstärken.
Zahlreiche Nutzer der Social Media-Plattform kritisierten die Aussagen von Wu Zunyou und verurteilten den Pandemie-Experten als Rassist. Andere wiederum begrüssten die klaren Aussagen.
Die Affenpocken verbreiten sich am häufigsten über Körperkontakt, wobei dieser in der Regel sehr eng sein muss. Beim aktuellen Ausbruch sind derzeit vor allem Männer, die Sex mit Männern haben, betroffen. In den USA wurde die Infektionskrankheit aber auch bereits bei mittlerweile 31 Kindern nachgewiesen.
Weltweit forderten die Gesundheitsexpert:innen schnelles Handeln und insbesondere einen besseren Zugang zu Impfungen für besonders gefährdete Gruppen. In vielen Ländern, darunter auch in der Schweiz, zögerten die Behörden aber sehr lange und liessen damit wertvolle Zeit verstreichen, so dass sich das Virus immer weiter ausbreiten konnte, besonders unter schwulen und bisexuellen Männern.
Informationen zu den Impfstandorten in den einzelnen Kantonen
Dr. Gay: Informationen von Dr. Gay
Aids-Hilfe Schweiz: Informationen zu Mpox
Bundesamt für Gesundheit BAG: Informationen zu Mpox
Robert Koch Institut: Allgemeine Informationen des RKI zu Mpox