CHINA: LGBTI+ Film eines 18-jährigen Studenten wird zum Grosserfolg
Er habe im Juni 2019 einen Film über ein schwules Paar gesehen, welches ein Kind adoptiert hat. Dies habe ihn zutiefst bewegt, erzählt Ran Yinxiao gegenüber Global Times, weshalb er darüber einen Film drehen wollte. Verbotene Liebe im Himmel sei ein sehr persönlicher Film geworden, da einige seiner Freunde der Community angehören würden. Er habe zeigen wollen, dass auch gleichgeschlechtliche Paare Familien gründen können, genau so wie heterosexuelle Paare. Dies sei sein oberstes Ziel gewesen. Ausser der etwas anderen Zusammensetzung, wollte er, dass die Familie so agiert wie jede andere auch. In einem Interview mit der South China Morning Post erklärte er zudem, dass wenn drei Personen, bei welchen keine Blutsverwandschaft besteht, eine Familie gründen können, dann müsse dies die stärkste Familie der Welt sein.
Gedreht habe er den Film mit der finanziellen Unterstützung seiner Familie in nur einem Monat, doch ihn dann zu veröffentlichen, sei schon etwas schwieriger geworden. So war es auch für ihn nicht einfach, den Film quasi chinakonform hinzukriegen, wie es sich bereits beim Trailer zeigte. Er habe den Trailer abändern und weniger eindeutig machen müssen, damit er schliesslich von der Zensurbehörde doch noch angenommen wurde, so Ran Yinxiao. Viele Filmemacher würden dazu gezwungen, die queeren Geschichten nur anzudeuten, oder gar ganz rauszuschneiden oder zu zensurieren. Daran übte auch Yinxiao Kritik: Die Waffe der Filmemacher sei gerade die Kamera. Man öffne deren Blende, damit mehr Licht an jene Orte falle, welche sonst von der Welt nicht wahrgenommen werden.
Yinxiao ist Student für Kommunikation an der Universität in Chongqing. Verbotene Liebe im Himmel hat der 18-Jährige bereits im Juni 2020 veröffentlicht, und mittlerweile hat er es bereits auf zahlreiche Streamingplattformen im Land gebracht. Er habe den Film unter anderem bei Tencent Video, Youku, Bilibili und iQIYI hochgeladen, und iQIYI sei die einzige Plattform gewesen, welche den Film abgelehnt habe. Inzwischen habe er damit bereits über 150‘000 Views geschafft, und durch die jüngsten Interviews und die Medienarbeit dürfte diese Zahl nun rasch steigen.
Dabei geht Yinxiao durchaus auch hart mit sich selber ins Gericht: Er habe gemischte Kritiken bekommen. Die LGBTI+ Community habe den Film gut aufgenommen, da er ein wichtiges, gesellschaftliches Problem aufgreife, doch er habe eben noch nicht so viele Erfahrung beim Filmdreh, und daher gebe es einige, welche die Machart nicht mögen. Er habe nun aber an der Universität Regie als Hauptfach gewählt und wolle dies damit nun verbessern. Sein Ziel ist klar: Sobald er besser sei, werde er noch mehr solche berührenden Filme drehen um der LGBTI+ Community zu helfen...