COSTA RICA: Endlich, LGBTI+ Paare können sich ab Ende Mai für die Ehe registrieren

COSTA RICA: Endlich, LGBTI+ Paare können sich ab Ende Mai für die Ehe registrieren
Es war im August 2018 als das Oberste Gericht Costa Ricas das Verbot der Ehe für alle als verfassungswidrig bezeichnet hat. Ende Mai ist es nun endlich soweit und die ersten gleichgeschlechtlichen Paare können sich für die Eheschliessung anmelden. Eine Premiere für ganz Zentralamerika...

Es war ein langer Kampf, welcher nun endlich zu Ende geht: Während Jahren haben sich LGBTI+ Paare in Costa Rica für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare stark gemacht. Sie mussten mehrere Instanzen vor Gericht hinter sich bringen, bis schlussendlich das Supreme Court im August 2018 endgültig urteilte, dass ein Verbot der Ehe für alle gegen die Verfassung des Landes verstosse. Zuvor hatte bereits der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte die Empfehlung herausgegeben, dass die Länder die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen sollen.

Weiter setzten die Richter in Costa Rica damals dem Gesetzgeber eine Frist von 18 Monaten um die entsprechenden Änderungen im Gesetz zu vollziehen. Diese First ist mittlerweile abgelaufen und ab dem 26. Mai wird es gleichgeschlechtlichen Paaren nun möglich sein, sich beim Standesamt für eine Ehe anzumelden.

Wie ein Beamter gegenüber Q Costa Rica erklärte, habe man alle Computersysteme und Formulare entsprechend angepasst, damit man nun auch administrativ bereit sei um gleichgeschlechtliche Paare zu verheiraten.

Gegner versuchen zwar mit einem Eilantrag, die Ehe doch noch zu verzögern, doch sie werden höchstwahrscheinlich chancenlos bleiben. So behaupten 20 Abgeordnete, dass sie zu wenig Zeit hatten um das Urteil des Gerichts genau zu studieren, und dass sie nochmals 18 Monate mehr Zeit brauchen. Um diese Motion aber durchzubringen, wären 38 Stimmen nötig, was wohl unmöglich sein wird.

Die Ehe für alle war lange ein extrem heisses Eisen in Costa Rica und hat bei den Wahlen 2017/18 sogar dafür gesorgt, dass es mit Fabricio Alvarado Muñoz ein Evangelikaler, extrem LGBTI+ feindlicher Kandidat in die Stichwahl geschafft hat. Er war ursprünglich auf dem aussichtslosen sechsten Platz, doch es ist ihm gelungen die Präsidentschaftswahlen quasi zu einer Abstimmung für oder gegen die Ehe für alle zu machen. Schlussendlich hat aber der Kandidat der Mitte, Carlos Alvarado Quesada, doch noch das Rennen gemacht.